asdf
 

Der "Goldene Drache" war Gold wert

UNIVERSITÄT MOZARTEUM / AUSZEICHNUNG

29/06/11 Die Schauspiel-Schule an der Universität Mozarteum ist offensichtlich eine gute. Studenten des 4. Jahrgangs haben dieser Tage in Hamburg einen Ensemble-Preis eingeheimst.

altBeim 22. Wettbewerb zur Förderung des Schauspielnachwuchses, der von 19. bis 25. Juni 2011 in Hamburg stattfand, stellten sich die Studierenden des 4. Jahrganges der Abteilung Schauspiel und Regie mit Roland Schimmelpfennigs Stück "Der goldene Drache" vor, in der Inszenierung von Tina Lanik.

Dafür haben sie den mit 5.000 Euro dotierten Ensemble-Preis des deutschen Bundesministeriums für Bildung und Forschung gewonnen. Seit 1990 trifft sich der Schauspielnachwuchs jährlich an einer der 18 beteiligten Hochschulen in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Rund 200 Teilnehmer zeigten in der vergangenen Woche eigene Produktionen. Weitere Ensemble-Preise gingen an die Hochschule für Musik und Theater Rostock und an die Universität der Künste Berlin.

Roland Schimmelpfennigs Stück „Der goldene Drache“ aus dem Jahr 2009 radikalisiert eine Fabel Jean de la Fontaines Fabel von der Grille und der Ameise: Als der Winter einzieht und die Ameise im Gegensatz zur Grille für diesen vorgesorgt hat, bittet die Grille um Hilfe. Doch die Ameise bleibt hart: Wer im Sommer „singen und pfeifen“ könne, der müsse im kargen Winter eben hungern – oder tanzen. In der Lesart von Roland Schimmelpfennig ist die Situation übertragen auf die Lage von asiatischen Zwangsprostituierten in Europa. Die Ameise wird zum Zuhälter, der sich den Hunger der jungen Frauen und ihre aussichtslose ökonomische Situation zunutze macht. Die Folgen der Globalisierung des Arbeitsmarktes erscheinen hier als düstere Fratze.

Bri den Salzburger Festspielen wird heuer Schimmelpfennigs Stück "Die vier Himmelsrichtungen" aus der Taufe gehoben (UA am 31. Juli im Landestheater), der Autor führt auch Regie.
(Uni Mozarteum/dpk)

„Der goldene Drache“ wird im Rahmen der diesjährigen Young Actors Week der Abteilung für Schauspiel und Regie am 23. Juli um 20.30 Uhr noch einmal in der ungekürzten Fassung im Theater im KunstQuartier gezeigt.
Bilder: www.moz.ac.at / Christian Schneider
Zur DrehPunktKultur-Besprechung Zurichtungen einer Grille

 

DrehPunktKultur - Die Salzburger Kulturzeitung im Internet ©2014