Apokalypse - jetzt und später
MONTESSORI-OBERSTUFENGYMNASIUM GRÖDIG / ZWEIMAL THEATER
11/04/11 „Freunde“ nach Kobo Abe ist das Theaterstück eines japanischen Autors über zwischenmenschliche Vernetzung und deren Auswüchse. „Noahs Flut“ heißt die biblische Musiktheaterinszenierung nach Benjamin Britten. Beide Aufführungen bestreiten Schülerinnen und Schüler des Montessori-Oberstufen-Realgymnasiums in Grödig.
Von Heidemarie Klabacher
Das Montessori-Oberstufen-Realgymnasium Grödig MORG ist das erste Oberstufenrealgymnasium Österreichs mit Öffentlichkeitsrecht, an dem nach der Methode von Maria Montessoris unterrichtet wird. Das MORG besteht seit drei Jahren - die Oberstufe ist also bald komplett. Am Theaterprojekt der fünften Klasse ist eine weitere Montessori-Institution beteiligt: die „Orientierungsstufe für Berufs- und Lebensorientierung“ des Evangelischen Diakonievereins. Hier absolvieren Jugendliche mit Lernschwierigkeiten das 9. bis 12. Schuljahr.
„Noahs Flut“, ein Musiktheater rund um das Thema Apokalypse in der Neuzeit, haben die Schülerinnen und Schüler der sechsten Klasse zum Thema ihres Jahrestheaterprojektes gemacht. Gespielt wird in der der Vinzenz- Pallotti-Kirche in der „Neuen Mitte Lehen“. Der außergewöhnliche Spielort lasse das Stück zu einem besonderen kulturellen Erlebnis werden, so die Verantwortlichen: „Kostüme mit Gegenwartsbezug, das Bühnenbild, das auf Bildprojektionen basiert und die sehr reduzierte Ausstattung korrespondieren mit dem Ambiente der Kirche aus den 1960-er Jahren.“ Aufführungen gibt es am 7. Mai und am 13.Mai, jeweils um 20.30 Uhr.
Die fünfte Klasse MORG und die Schülerinnen und Schüler der „Orientierungsstufe“ spielen im Foyer der Schule in Grödig das Stück „Freunde“ des japanischen Autors Kobo Abe. Es geht um zwischenmenschliche Vernetzung und deren Auswüchse.
„Herr Homma, ein alleine lebender Mann in einer japanischen Großstadt, wird von einer Familie von ‚Weltverbesserern’ als ‚Freund’ ausgewählt und ‚ge-added’. Sie sind der Ansicht, es könne keine glücklichen Menschen geben, die nicht der Prämisse der maximalen Vernetzung unterliegen“, fassen die Verantwortlichen den Inhalt zusammen. „Diese Menschen sind erst zufrieden, wenn die Gehirnwäsche ihre traurigen Früchte trägt.“ Das Theaterstück „Freunde“ sei nicht nur wegen der aktuellen Geschehnisse in Japan hochaktuell. Die kritische Auseinandersetzung mit sozialen Netzwerken ist ja tatsächlich ein Gebot der Stunde, angesichts des leichtsinnigen Umgangs mit persönlichen Daten im Internet. Aufführungen gibt es am 21. Mai, 27.Mai und 28. Mai jeweils um 19.30 Uhr im Foyer des Montessori-Oberstufen-Realgymnasiums in Grödig.