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Es geht um uns

ARGE KULTUR / HINTERGRUND

10/01/25 „Im letzten Jahr hat die ARGEkultur den Österreichischen Kunstpreis in der Sparte ‚Kulturinitiativen‘ erhalten“ erinnert ARGE-Leiter Sebastian Linz. „Ein großer Erfolg und eine schöne Ehrung unserer Arbeit – aber eben auch gleichzeitig eine Würdigung für alle Menschen, die diese Arbeit tagtäglich erst ermöglichen und zum Leben erwecken.“

330 Veranstaltungen und 34.000 Gäste wurden im Vorjahr gezählt. „Ja, die ARGE sind viele“, betont Sebastian Linz. Daraus folgt: „Beim Kunstpreis wie im richtigen Leben: Es geht um uns.“ Diese Feststellung sei „nicht trivial, sondern von enormer Wichtigkeit, ja Dringlichkeit“, so Linz. „Gerade jetzt, wo uns das politische Erdbeben vom vergangenen Wochenende und die weiterhin drohenden Spardebatten und -zwänge vor eine Situation stellen werden, die sich auf allenEbenen bemerkbar machen wird, im Großen wie im Kleinen.“ Auch wenn sich Geschichte nicht wiederhole, zitiert Linz den fälschlicherweise Mark Twain zugeschriebenen Aphorismus: „Sie reimt sich oft“.

Politik, Gesellschaft, Soziales und Soziologisches sind – nicht erst, aber besonders – seit der Ära Linz in der ARGEkultur der Unterbau des Veranstaltungs-Programmes. „Als Mehrspartenhaus mit starker Anbindung an die Stadtgesellschaft und einem aktiven gesellschaftspolitischem Selbstverständnis ist die ARGEkultur ein offener Ort, den es beständig und gerade jetzt – in Zeiten der Krise(n) – zu erhalten und weiterzuentwickeln gilt.“

Die ARGEkultur sei „als Haus thematischer und künstlerischer Vielfalt, als Ort des dialogischen Miteinanders und der kritischen Auseinandersetzung“ ein Ort für all jene, „denen Kunst, Kultur, gesellschaftlicher Dialog und die

Auseinandersetzung mit unserer Zeit nicht egal sind“, sagt Sebastian Linz und betont, was zugleich das Jahresmotto ist: Es geht um uns. „Dass wir trotz der mannigfaltigen Herausforderungen den Kopf nicht in den Sand stecken, verdeutlicht unser Jahresprogramm 2025“.

Aus der schieren Menge an Menschen, Themen und Formaten, „die auch dieses Jahr einen bleibenden Eindruck in der ARGEkultur hinterlassen“ greift Sebastian Linz Schlaglicht-Projekte aus den Bereichen Theater, Tanz, Performance, Medienkunst, Gaming, Musik und Vermittlung heraus, „die zeigen, was uns dieses Jahr beschäftigen wird“. Erstmals war die Programmpräsentation der ARGE keine Pressekonferenz, sondern eine öffentliche Veranstaltung. Das Motto Es geht umd uns sei „oft ganz wörtlich“ zu nehmen. „Denn in vielen Arbeiten steht das Persönliche im Vordergrund, oft im Bezug zum Politischen.“ Ob das „Persönliche“ anhand von Theaterfiguren verhandelt wird oder ob die Gäste direkt involviert werden, „die Auseinandersetzung mit der eigenen Erfahrung und Lebensrealität ist auffallend oft der Blickwinkel, aus welchem die Fragestellungen und Themen formuliert werden“.

Dazu gibt es wieder das flexible und wiederkehrende Format Opern Mind Frequently, „mit dem wir thematisch verdichten und vertiefen, was künstlerisch verhandelt wird. Die Wiederaufnahme der Produktion Weißer Mann:Faust vom ‚Theater der Mitte‘ lade erneut zu einem Perspektivwechsel ein: „Indem sie sanft wie kritisch in den geschlossenen Faust-Männer-Kosmos intervenieren, Fragen stellen und zu Gesprächen anregen, erweitern sie den Monolog zum Dialog.“ Unter dem Titel Die Stadt, die wir sind gibt es von April bis Juni drei Projekte, „in denen die Beteiligten allesamt ihr persönliches Verhältnis zur Stadt Salzburg künstlerisch reflektieren“. Von November 2025 bis Jänner 2026 geht es in KI + ME um die Auseinandersetzung mit digitalen Technologien und Künstlicher Intelligenz: „Auch hier schaffen wir über mehrere Monate und drei Projekte hinweg einen thematischen Bogen.“ Ich hasse Menschen von Yvonne Schäfer,

Lena Rucker und Nils Corte und Black Book von gold extra „verhandeln das Verhältnis von Mensch und Maschine im alltäglichen Miteinander“, erklärt Sebastian Linz. Die performative Installation Co Labori AI+ von Felix Ludwig wird einen Blick in die Blackbox KI werfen. „Und gefeiert wird auch noch. Im Herbst wird der – nun nicht mehr so ganz neue – Neubau der ARGEkultur zwanzig Jahre alt. Unter dem Motto 20 Jahre neu „widmen wir Anfang Oktober dem Haus eine ganze Woche mit Performances, Workshops, Diskurs, Musik und Clubkultur“. Zentrales Thema dabei ist Awareness, „also Schutz vor Diskriminierung, Gewalt und Ausgrenzung“. Ein dialogisches, solidarisches und respektvolles Miteinander in der ARGEkultur sei ebendie Sache von vielen. „Es geht um uns. Auch hier.“ (ARGEkultur / dpk-klaba)

ARGEkultur – alle Termine und Informationen – www.argekultur.at
Bilder: ARGEkultur

 

 

 

 

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