Seit 25 Jahren prominent im Geschäft

BURGTHEATER / LEITUNG

21/12/22 Stefan Bachmann also wird ab der Saison 2024/25 als Nachfolger von Martin Kušej Burgtheater-Direktor. Das wurde heute Mittwoch (21.12.) bekannt gegeben. Kušej hatte einen Tag zuvor seine Bewerbung zurückgezogen. Da war für ihn der Zug wohl bereits abgefahren.

In Wien ist Stefan Bachmann als Regisseur wohlbekannt, und auch bei den Salzburger Festspielen hat man bereits Inszenierungen von ihm zu sehen bekommen. Allerdings muss man da in den Annalen schon ein gutes Stück zurückblättern: 1998, da hieß die heutige SZENE noch „Stadtkino“, zeigte man dort in seiner Regie Troilus und Cressida von Shakespeare. Das war eine Koproduktion mit dem Theater Basel, dessen Leitung der 1966 in Zürich geborene Regisseur damals gerade übernommen hatte (er hatte diese Funktion bis 2003 inne). Als 2006 seine Inszenierung von Kleists Amphitryon auf der Pernerinsel gezeigt wurde, war das ein Gastspiel des Deutschen Theaters Berlin.

Seit 2013 leitet Stefan Bachmann das Schauspielhaus Köln. Zwischendurch hätte ihm dort der Intendant des Salzburger Landestheaters Carl Philipp von Maldeghem als Theaterleiter nachfolgen sollen, aber es blieb damals alles beim Alten: von Maldeghem blieb in Salzburg, und Bachmann verlängerte seinen Vertrag in Köln.

1996 wählte ihn die Kritik zum Nachwuchsregisseur des Jahres. Das Theater Basel wurde 1999 von der Zeitschrift Theater heute zum „Theater des Jahres“ gewählt. Vier seiner Inszenierungen wurden bisher zum Berliner Theatertreffen eingeladen. Oftmals inszenierte er am Burgtheater, dessen Leitung er in anderthalb Jahren übernehmen wird. 2008 wurde er für seine Akademietheater-Inszenierung von Wajdi Mouawads Verbrennungen mit dem Nestroy-Theaterpreis ausgezeichnet. Eine weitere Inszenierung von Stefan Bachmann am Akademietheater, Elfriede Jelineks Winterreise, erhielt 2012 einen Nestroy als beste deutschsprachige Aufführung. (dpk-krie)

Bild: Schauspielhaus Köln / Tommy Hetzel