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Im Rückspiegel der Vorfahren

REST DER WELT / THEATERFESTIVAL / LITSCHAU

11/08/22 Es ist ja, aus Salzburger Nabel der Welt-Sicht, ziemlich weit weg für „Kultur“. Das Waldviertel freilich, als eine der faszinierendsten Gegenden Österreichs, ist jederzeit für einen Urlaub gut – und somit auch für einen Besuch beim Theaterfestival HIN & WEG in Litschau.

Von Heidemarie Klabacher

Das Theaterfestival HIN & WEG, von 12. bis 21. August, steigt zum fünften mal und steht heuer unter dem Motto Vorfahren! – „Denn ohne Kenntnis des Gewesenen fehlt das Fundament für ein weises Ausgestalten des Kommenden“, so der Festival­erfinder Zeno Stanek. Bespielt werden zahlreiche Spiel­orte in und um Litschau. 140 Veranstaltungen sind an den beiden Festival-Wochenenden 12. bis 14. August und 19. bist 21. August geplant. „Von der Küchenlesung im privaten Rahmen bis zum internationalen Gastspiel, vom nächtlichen Feuergespräch bis zum Theateryoga früh am Morgen“ reiche die Bandbreite. Von 15. bis 18. August gibt es zudem ein vielfältiges Theater-Workshop-Angebot. „Niemand soll und kann das gesamte Programm konsumieren, es geht um punktuelles Eintauchen in dramatisches Geschehen und um viel Austausch über das Erlebte“, so die Verantstalter.

HIN & WEG als „Tage für zeitgenössische Theaterunterhaltung“ wollen Theater in all seiner Vielfalt zeigen, aktuelle Fragen behandeln, aber auch Geschichten erzählen und Emotionen wecken. Komödien etwa sind „ausdrücklich willkommen“, wie etwa Hier liegt der Hund begraben von Magdalena Marszałkowska oder Witenka und die Anderen von Jurij Wladowskij. „Wenn uns das Lachen auch immer mehr im Hals stecken bleibt – ohne Humor, ohne Lachen, ohne fröhliche Leichtigkeit sind die Aufgaben der Zukunft nicht zu bewältigen“, so Zeno Stanek.

„Durch die konsequente Einbindung von jungen Theatermacherinnen in das Programm hat sich ganz von selbst ein Festival der jungen Szene, der zukünftigen Bühnenstars, des zeitgenös­sischen Diskurses und der Entwicklung neuer Formen ergeben. Seit Beginn werden aktuelle Themen theatral reflektiert, wird experimentiert, entwickelt und ausprobiert. Litschau scheint ein perfektes Zukunftslabor zu sein.“

Zu Gast sind junge Künstlerinnen wie Fanny Altenburger, Calle Fuhr, Naemi Latzer, Maeve Metelka, Alexander Smirzitz oder Anton Widauer Seite an Seite mit „erfahrenen Bühnenmenschen“ wie Jim Libby, Manuela Linshalm, Mara Mattuschka, Ernst Molden, Christa und Kurt Schwertsik, Katharina Stemberger, Rebekah Wild, Christian Winkler oder Doris Weiner. Deborah Sengl steuert heuer ein Bühnenbild bei.

Zu hören und zu sehen sind Stücke und Hörspiele von Alexander Braunshör, Marc Carnal, Euripides, Barbara Kadletz & Ursula Knoll, Werner Kofler, Karl Kraus, Anna Morawetz, Oscar Panizza, Jean-Paul Sartre, Urs Widmer, Jurij Wladowskij oder Magda Woitzuck. Dramatiker*in Residence ist Magdalena Marszałkowska, Musiker*in Residence sind Anna Anderluh und Fabian Bachleitner.

Anlass des 100-Jahr-Jubiläums des Landes Niederösterreich widmet HIN & WEG einige seiner Produktionen und Veranstaltungsreihen der Landesgeschichte, auch dazu passe das Festivalmotto Die Auftragsproduktion Chronik der nördlichsten Stadt (20. und 21. August) gilt der Ortsgeschichte von Litschau. Spielstätten sind „freie Natur und ungewöhnliche Räume“, dazu das Herrenseetheater, der BrauhausStadl oder das neue flexiblen Theatergebäude Moment.

Theaterfestival HIN & WEG von 12. bis 21. August in Litschau – www.hinundweg
Bilder: Constantin Widauer (2); Karl Satzinger (1)

 

 

 

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