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Der „Holländer“ ist Regattasegler

TIROLER FESTSPIELE ERL

07/07/10 Wenn Gustav Kuhn bei den diesjährigen Tiroler Festspielen den “Fliegenden Holländer” dirigiert und inszeniert, kommt ihm eigene sportliche Erfahrung zugute. Er war nicht nur österreichischer Olympiateilnehmer beim Segeln, sondern auch mehrfacher Staatsmeister, unter anderem in der Klasse „flying dutchman“!

Kuhn wird Wagners Oper jedenfalls in die moderne Regattaszene versetzen. Ein echtes Gennaker-Segel (89m²) wird auf der Bühne gehisst. Am 17. Juli ist Premiere, weitere Aufführungen sind am 23. Juli und am 1. August.

Morgen, Donnerstag (8.7.) werden die 13. Tiroler Festspiele Erl eröffnet. Tags darauf hat „Die Zauberflöte“ Premiere, für die man sich auch einige Besonderheiten ausgedacht hat. Von einer, dass nämlich der singende Sarastro Pavel Shumlevich von der Schauspielerin Brigitte Karner verdoppelt und mithin gendermäßig vervollkommnet wird, haben wir ja schon berichtet. „Die Ambivalenz von Maskulinität und Femininität soll das oft missverständlich interpretierte Frauenbild und das Verständnis der 'Weisheit' in der 'Zauberflöte' kritisch prüfen und erweitern“, heißt es dazu.

Und das Optische? Schülerinnen und Schüler der Volks- und Hauptschulen aus ganz Tirol waren in einem Schulprojekt der Tiroler Festspiele Erl aufgerufen, die „Zauberflöte“ als Comic zu gestalten, eigene Programmhefte zu entwerfen und sich sogar Kostüme auszudenken. „Aus einer Flut von bezaubernden Zeichnungen der Volksschülerinnen und Volksschüler wurden die schönsten als Vorlage für die Kostüme der Erler 'Zauberflöte' verwendet.“ Aufführungstermine sind der 9., 16. und 24. Juli.

Im Passionsspielhaus erklingen Symphoniekonzerte aus Klassik und Romantik, u.a. von Bruckner, Beethoven, Mozart, Brahms und Mussorgsky. Ein wichtiger Programmbestandteil sind auch Werke aus Tirol: So interpretiert die Osttiroler Musikbanda „Franui“ Mahler-Lieder aus zeitgenössisch-tirolerischer Sicht. Eine Werk neuesten Datums ist auch der Einakter „Die Hochzeit“ von dem Salzburger Kompositions-Professor Ernst Ludwig Leitner und Alois Schöpf.

Die Erler Pfarrkirche und das Gasthaus „Blaue Quelle“ sind ebenfalls beliebte Aufführungsorte der Tiroler Festspiele Erl. Dort finden die Erler Kammermusik-Konzerte statt, die bis vor kurzem noch als Geheimtipp galten.

Wie kommt man für Thomas Tallis' vierzigstimmige Motette „Spem in alium“ mit bloß zwei Sängern aus? Das wird ein Renaissance-Vokalmarathon in der Pfarrkirche Erl. Die beiden Sänger werden die Stimmen der achtchörigen Motette nach und nach aufnehmen, und schließlich wird das Stück elektronisch zusammengesetzt. Stummfilme mit Musik – das ist gerade eine Modewelle, die auch über Erl schwappt: Im Passionsspielhaus wird Friedrich Murnaus „Faust“ von 1926 mit der Musik des Schweizer Komponisten und Saxophonisten Daniel Schnyder gespielt. (Tiroler Festspiele Erl/dpk-krie)

Die 13. Tiroler Festspiele Erl dauern bis 1. August. - Informationen, Karten: Tel. 0512 / 57888813, Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! ; www.tiroler-festspiele.at
Bilder: Tiroler Festspiele Erl / Rupert Larl

 

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