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Alle Energie für alle "Brandenburgischen"

KULTUR VIRTUELL

30/03/21 Bachs Geburtstag merkt man sich ganz leicht: Es war ein 21. März, Frühlingsbeginn. Ostern fällt auf den Sonntag nach dem ersten Frühlingsvollmond. Das ist deutlich unübersichtlicher und jedes Jahr ein anderes Datum. Von Ostern ist Bachs Geburtstag maximal fünf Wochen entfernt.

Warum Bach, warum Ostern? Die Salzburger Bachgesellschaft hat sich ein nettes Lockdown-Projekt ausgedacht. „Das Wiegenfest des großen Meisters war schon immer ein Fixpunkt auf unserem Konzertkalender“, so Virgil Hartinger, der Leiter der Bachgesellschaft. „Dieses Jahr schwiegen jedoch allerorts die Stimmen und Instrumente, die sonst so freudig seiner an diesem Jubeltag mit Gesang und Spiel gedachten.“

Bach selbst hat kein rundes Gedenkjahr, wohl aber seine berühmten Brandenburgischen Konzerte. 1721, vor dreihundert Jahren also, hat Bach die Partitur der sechs Konzerte mit einer Widmung an den Markgrafen Christian Ludwig von Brandenburg-Schwedt geschickt. So kamen sie zu ihrem Namen.

So also ergab sich ein Projekt, dass nur durch die Pandemie möglich wurde. Tatsächlich an Bachs Geburtstag haben sich – angeblich alle – Professoren sowie Studierende des Instituts für Alte Musik des Mozarteum im Orchesterhaus eingefunden. „So konnten wir einen Livemitschnitt aller Brandenburgischen Konzerte produzieren.“ Die Gesamtleitung hatte Alfredo Bernardini.

„Unter normalen Umständen wäre es aus terminlichen Gründen unmöglich gewesen, alle diese hochkarätigen Solisten an einem Tag und an einem Ort zu versammeln“, freut sich Virgil Hartinger von der Bachgesellschaft. „Alle Professoren verzichteten zugunsten der Studierenden auf Gagen. Mozarteum und Bachgesellschaft finanzierten dieses einzigartige Projekt.“ Man erinnert mit dieser Aufnahme auch an Professor Albert Hartinger, den Gründer der Salzburger Bachgesellschaft und Lehrenden am Institut für Alte Musik: „In gewisser Weise kumuliert sein Lebenswerk in dieser Produktion, da sich erst durch sein unermüdliches Engagement in Salzburg eine derartig lebendige und hochkarätige Alte-Musik-Szene entwickeln konnte.“

Die besondere Faktur der Brandenburgischen Konzerte mit wechselnden Soloinstrumenten machte es möglich, dass sich viele in Salzburg lehrende Musikerinnen und Musiker einbringen konnten. Als erstes hat man am Palmsonntag das zweite der sechs Konzerte online gestellt, mit erlauchter Solistenschar: Dorothee Oberlinger (Blockflöte), Alfredo Bernardini (Oboe), Mayumi Hirasaki (Blockflöte) und Wolfgang Gaisböck (Trompete). Überhaupt liest sich die Liste der hier versammelten Spezialisten wie ein „Who is Who” der internationalen Barockmusikszene. Hiro Kurosaki, Vittorio Ghielmi, Marco Testori, Andreas, Gilger, Florian Birsak, Marcello Gatti, Max Volbers, Johannes Hinterholzer - lauter klingende Namen auf internationalen Podien. (Bachgesellschaft/dpk)

Bachs Zweites Brandenburgisches Konzert (BWV 1047) als Hörprobe. Auch das Erste der sechs Konzerte ist schon online. Am Palmsonntag wurden die beiden ersten „Brandenburgischen“ online gestellt; am Ostersonntag und am Sonntag nach Ostern werden jeweils ab 18 Uhr zwei weitere Konzerte online gestellt – youtube.comwww.salzburger-bachgesellschaft.at

Bilder: Filmstills

 

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