Auch Musik in der höchsten Liga

HINTERGRUND / MUSIKAUSBLDUNG

11/09/17 Die Sache ist verteufelt elitär, aber hat eine gewisse Logik, weil Musikausbildung am Mozarteum ja auch aufs Allerbeste hinzielt. Die St. Gilgen International School und die Universität Mozarteum werden ab sofort zusammenarbeiten.

Fußball mit einem Trainer mit Bundesliga-Erfahrung, Basketball mit einem ehemaligen NBA Spieler, Outdoor Aktivitäten mit einem staatlich geprüften Bergführer, der mit Schülern schon 2012 den Mont Blanc bestiegen hat, Reitunterricht mit einer ehemaligen Staatsmeisterin – das und noch viel mehr gibt es längst für die Eleven der St. Gilgen International School. Künftig stehen für die musikalisch besonders Begabten auch Mozarteums-Lehrer zur verfügung.

Im Herbst beginnt die Zusammenarbeit zwischen den beiden Institutionen. Es geht um junge Menschen (mit äußerst betuchten Eltern) von der fünften bis zur zwölften Schulstufe. Die Zusammenarbeit findet im Rahmen des Pre-College der Universität Mozarteum statt. Das künstlerische Programm, unter der Leitung von Klavierprofessor Georg Steinschaden (im Bild mit der Vizerektorin für Auslandsbeziehungen Sarah Wedl Wilson) bietet eine umfassende instrumentale und theoretische Ausbildung für rund zwanzig Musikinstrumente sowie eine Gesangsausbildung. Die Schüler erhalten wöchentlich individuellen Musikunterricht zu je neunzig Minuten und zusätzlich einige akademische Unterrichtseinheiten pro Schuljahr zu je dreißig Minuten. Im Einzelunterricht werden sie von Universitätsprofessoren und Lehrenden der Universität Mozarteum Salzburg ausgebildet. Zusätzlich steht an den Wochenenden Theorieunterricht auf dem Programm. Der Internatsbetrieb in St. Gilgen macht's möglich. „Darüber hinaus lässt der Lehrplan genügend Zeit zum Üben und ermöglicht individuelle Unterstützung durch Musiklehrer. Außerdem gibt es zahlreiche Möglichkeiten für öffentliche Auftritte“, heißt es in der Beschreibung.

Ein Thema ist die Unterrichtssprache, denn die ist in der St. Gilgen International School Englisch. Deutsch gilt dort bloß als zusätzliche Fremdsprache. Da am Pre-College Salzburg in deutscher Sprache unterrichtet wird, sind für die Schüler, nach Alter gestaffelt, Sprachkenntnisse auf A1- bzw. A2-Niveau erforderlich.

Die musikalische Eignung wird logischerweise überprüft, Bewerber um das Mozarteum-Programm an der St. Gilgen International School müssen eine Zulassungsprüfung ablegen. Und die Geldbörse sollte auch gut gefüllt sein: Zusätzlich zu den nicht geringen Schulgebühren der St. Gilgen International School kostet das die Teilnahme am Mozarteum Programm 5.000 Euro pro SChuljahr. Da sind immerhin die Fahrtkosten zwischen St. Gilgen und Salzburg auch drin, sowie ein persönliches Mentoring an der St. Gilgen International School, das auf die individuellen Bedürfnisse der jungen Talente eingeht.

Die höchst elitäre St. Gilgen International School ist eine Privatschule für Kinder von 9 bis 18 Jahren. Geboten wird Unterricht in englischer Sprache in kleinen Klassen von acht bis zwölf Schülern. Derzeit befinden sich 145 Schüler an der Privatschule, die von vierzig Lehrern unterrichtet werden. Also ein Schnitt von 3,6 Schüler pro Lehrer. Mit dem Abschluss des renommierten International Baccalaureate (IB) Diploma „ist der Zugang zu Universitäten in Österreich sowie zu den besten Universitäten der Welt möglich“, heißt es in der Presseaussendung nicht gerade schmeichelhaft für die heimischen Unis. Aber vielleicht eh richtig.
Im Mai vorigen Jahres wurde die St. Gilgen International School durch eine von Eltern der Schüler gegründeten Privatstiftung übernommen. „Ziel der Privatstiftung ist es, eine internationale Ausbildung auf höchstem Niveau anzubieten und die Schule als eine der weltweit führenden Ausbildungsorte für Kinder und Jugendliche zu etablieren.“. (St. Gilgen International School/dpk-krie)

www.precollegesalzburg.at; www.moz.ac.at; www.stgis.at