Wanns Singen mi gfreit
SALZBURGER LANDESJUGENDSINGEN / REPORTAGE
05/05/17 Und da heißt es immer, die Jugend singt nicht mehr… Allein der Besuch des letzten Wertungssingens heute Freitag (5.5.) in der Großen Aula schenkte fröhliche Begegnungen mit swingenden Kindern und Jugendlichen, ambitionierten Chorleiterinnen und Chorleitern und einem reizvollen Repertoire vom Renaissance-Madrigal übers Volkslied zum Michael Jackson-Cover.
Von Heidemarie Klabacher
Siebzig Chöre mit 1.800 jungen Sängerinnen und Sänger sich den vergangenen vier Tagen der Jury des Landesjugendsingens gestellt. Die Bewertung erfolgt in sieben Kategorien. Die Preisträger werden von 23. bis 26. Juni Salzburg in Graz beim Bundesjugendsingen 2017 vertreten. Wer das sein wird, wird heute freitag (5.5.) um 16 Uhr beim Festakt in der Großen Aula bekannt gegeben.
Erstaunt hat die Altersspanne – vom Unterstufen- bis zum Oberstufenchor bis hin zu dem einen oder anderen Ensemble, das aus lauter Erwachsenen zu bestehen schien. Tatsächlich liegt die Altersgrenze bei 26 Jahren.
Dass diese sichtliche Disbalance wenig bis gar nichts ausmacht, wurde zumindest heute Freitag (5.5.) beim letzten Wertungsdurchgang sichtbar, als die „Kleineren“ und „Kleinsten“ intonationsunischere „Größere“ durchaus in Grund und Boden sagen.
Die strahlenden Mädels der BAfEP Bischofshofen in bunten Dirndlkleidern. Die ORG-Girls Nonntal in Jeansjacken und einem Ensembleklang zum Niedernkien. Der 1a Klassenchor der NMS Zell am See, der trotz Walzertanz und Ziegenmeckern auch noch glasklar gesungen hat: Wie die Chöre des letzten Durchgangs, sind alle Ensembles und ihre Leiterinnen und Leiter zu würdigen, die in diesen Tagen in der Großen Aula gesungen haben.
Dass es Unterschiede etwa in der Lebendigkeit in der Phrasierung oder besonder in der stimmlichen und klanglichen Präsenz gibt und geben muss, ist nur natürlich. Wenn es auch nur ein paar offizielle „Preisträger“ geben kann: Bei diesem Bewerb ist jedes einzelne Kind, jeder und jede Jugendliche, ein Gewinner. Allein die Wertschätzung, die ihnen und ihren Pädagogen durch eine solche (aufwändige Groß-) Veranstaltung entgegengebracht wird. Dann die reglemäßige Begegnung mit der Musik verschiedenster Jahrhunderte. Das Wissen darum, Miteinander, und zwar nur Miteinander, etwas bewirken: Dass sind Werte und bleibende Erinnerungen, die durch nichts zu überbieten sind.