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Mozarts Kollegin in Wien und Bologna

KULTUR – VIRTUELL

08/10/20 Wenn man dieses Video anschaut, wundert man sich und fragt: Wo bleiben die Abstände im Chor? Des Rätsels Lösung: Die Salzburger Hofmusik hat das Dixit Dominus der Marianna Martines (1744-1812) Ende Februar dieses Jahres für eine CD aufgenommen.

„Unsere letzte Konzertaktion vor Corona“, sagt Wolfgang Brunner, der Leiter der der Salzburger Hofmusik. Auf Youtube zu sehen ist jetzt ein Ausschnitt dieser Produktionsaufnahme, der erste Satz der Kantate über den Psalm 110, Dixit Dominus. „Bis zur Veröffentlichung der gesamten CD, mit einer weiteren Kantate und einer Sinfonie von Marianna Martines, dauert es sicherlich noch einige Zeit“, so Brunner.

Die Familie von Marianna Martinez (die Sängerin, Pianistin und Komponistin war zwölf Jahre älter als Mozart), lebte in Wien beim berühmten Hofdichter und Opern-Librettisten Pietro Metastasio auf Untermiete.

In dieser mit dem Kaiserhaus gut vernetzten Gesellschaft gingen auch die Mozarts auf ihren Wien-Besuchen ein und aus – dass der junge Mozart mit Marianna Martinez vierhändig Klavier gespielt habe, ist freilich historisch nicht belegbar. Ob Mozart sein Klavierkonzert KV 175 für Marianna Martinez geschrieben hat, steht auch nicht zweifelsfrei fest, wohl aber, dass sie es am 18. August 1773 bei einem Gartenkonzert gespielt hat.

Als Komponistin genoss Marianna Martinez hohes Ansehen. 1773 wurde sie in die alterwürdige, damals von Padre Martini geleitete Accademia Filarmonica di Bologna aufgenommen. Eine solche Ehre gab's nicht geschenkt. Mozart war dort auch Mitglied. (dpk-krie)

Der erste Satz des „Dixit Dominus“ von Marianna Martinez mit Chor und Orchester der Salzburger Hofmusik unter Wolfgang Brunner
Bilder: Filmstills

 

 

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