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Ja schon. Aber warum?

MOZARTWOCHE / MOZART IN THE WIND

30/01/20 Tanz-Rhythmen aus der lieben weiten Welt, vom Balkan über Wien bis Lateinamerika, mit reizvoll harmonisierten „Flugpassagen“ verbunden mit Mozart-Schnipseln zu einer Art Mulit-Kulti-Rondo: Das war der Höhepunkt von Mozart in the Wind bei der Mozartwoche in der Szene Salzburg.

Von Heidemarie Klabacher

Der Genius. Der Mensch. Der Gelehrte. Oder: Das Wunderkind. Der Reisende. Der Kontrapunktiker. Drei bzw. sechs Facetten Mozarts (da scheint man sich nicht ganz mit sich selbst einig geworden zu sein, Werkfolge und Text im Almanach nennen jeweils verschiedene Aspekte) sollten erhellt werden. Jedenfalls ist es „Mozart“, den der Geiger und Arrangeur Florian Willeitner mit seinem knapp einstündigen Stück erhellen will. 

Zur Facette Mensch/Reisender gehören im ersten Akt die Unterfacetten Witzbold, Lebemann oder Musikant. Dazu verwob Willeitner originale Tänze Mozarts mit Volks- und Tanzmusik verschiedener Kulturen. Klug gemacht, virtuos gespielt.

Von tönender Geichförmigkeit war der erste Akt Genius/Wunderkind: Dazu könnte man, obwohl „frei“ nach der Sonate e-Moll für Klavier und Violine KV 304 entwickelt, trefflich weghören und Yoga machen. Im driten Akt Gelehrter/ Kontrapunktiker erklang in einem notengetreuen Arrangement Mozarts Adagio und Fuge c-Moll KV 546, sehr kräfrig und derb (es wurde alles verstärkt). Dieses Kleinod zu hören, ist immer ein Gewinn. Es ist ohnehin nicht umzubringen.

Es wurde auch immer wieder wirklich mit Verve und Können gejazzelt und improvisiert. Franui, die wilden sanften Kerle und Kerlinnen aus dem Ostiroler Innervillgraten, machen das alles schon viel länger und viel mehr unverwechselbarem Stil.

Ein Prolog und Epilog mit irischen Volksmusik-Verschnitten umrahmten Mozart in the Wind. Wer sind Pool of Invention? Versammelt am Mittwoch (29.1.) in der Szene Salzburg waren um den Geiger Florian Willeitner die Bratschistin Nina Kazourian, der Cellist Ivan Turkalj, der Pianist Alexander Wienand vom New Piano Trio, Eoghan Ó Ceannabháin, ein Vertreter der jungen Generation des Irish Folk, und der Bassist Christian Wendt. Die Vorarlberger Tänzerin Natalie Fend bewegte sich durch den Raum und rollte einmal eine Rolle Butterbrotpapier aus.

Bild: ISM / Wolfgang Lienbacher
www.mozartwoche.at 

 

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