Geister, Pinge und Literatur ab Hof

LITERATURFORUM LESELAMPE

19/02/19 Im Jahr 2018 wurde der „Fünfziger“ gefeiert. 2019 steht – weiterhin – die Literatur „in ihren unterschiedlichen Formen“ im Schein der Leselampe. „Wir freuen uns, dass mit Laura Freudenthaler und Petra Nagenkögel zwei Salzburger Autorinnen ihre neuen Bücher präsentieren.“ - Magdalena Stieb und Barbara Stasta-Stadlmair führen durch das aktuelle Lesungs- und Verantstaltungs-Programm.

Von Heidemarie Klabacher

Im aktuellen Programm des Literaturforums Leselampe werde deutlich, „wie vielgestaltig Literatur und poetische Sprache auf die uns umgebende Wirklichkeit zu reagieren weiß, wie Sprache unsere Wahrnehmung von Gegenwart und Geschichte verändern kann.“

Die Autorinnen Zsuzsanna Gahse und Anja Utler seien, so Magdalena Stieb und Barbara Stasta-Stadlmair, Sprachkünstlerinnen, die mit großer Präzision und experimentellen Formen die Wirkmächtigkeit der Literatur austesten. Xaver Bayer öffnet in seinem neuen Band Wildpark, einen Erzählkosmos mit Prosa-Miniaturen. Das Anliegen der Literatur, „Vergangenes und Gegenwärtiges mit- und umzuschreiben und unseren Blick zu schärfen“, verfolgen im Programm de Leselampe auch Autorinnen und Autoren wie Verena Mermer, Radka Denemarková oder Feridun Zaimoglu.

In der Reihe Das, was passiert – Literatur im Gespräch möchte die Leselampe besonders Autorinnen und Autoren der jüngeren Generation einladen, „die brennende Themen und unerhörte Geschichten zur Sprache bringen“. Im Frühjahr ist dies Reinhard Kaiser-Mühlecker mit seinem Roman Enteignung, der „an die Abgründe unserer Gegenwart führt“, so Magdalena Stieb und Barbara Stasta-Stadlmair.

Begegnung mit Literatur finde freilich nicht nur in moderierten Gesprächen statt, betonen die Leselampen-Leiterinnen: „Im Format Leseprobe laden wir begeisterte Leserinnen und Leser ein, ihre Lektüreerlebnisse zu teilen.“ Was kann man sich darunter vorstellen? „Das Gespräch über ein neues Buch, im gemütlichen Rahmen, der Austausch darüber, was uns an einem Text interessiert und bewegt, Fragen an den Text gemeinsam formulieren und diskutieren und außerdem die Möglichkeit haben, den Autor im Anschluss bei einer Lesung kennenzulernen.“ Die nächste Leseprobe gilt dem neuen Buch von Xaver Bayer.

Weiterhin geht die Leselampe mit Literatur auf Reisen in Stadt und Land Salzburg: Im April kommt eine Wiederaufnahme des Formats Weg/e gehen. Literatur ab Hof gibt es im Salzburger Freilichtmuseum. In Kooperation mit dem Literaturfest Salzburg und ohnetitel wird diesmal der neu gestaltete Stadtteil Riedenburg erkundet. Mit dem Smartphone durch die Literaturstadt Salzburg führt eine Neuauflage des digitalen Literaturspaziergangs pinge.walk / Lesen und Flanieren digital gemeinsam mit Laura Freudenthaler. Das „bestens eingeführte Vermittlungsangebot für Lese- und Schreibbegeisterte“ werde fortgesetzt, das literarische Quartett Aufgeblättert trifft sich weiterhin in der Rupertus Buchhandlung

Die Literaturzeitschrift SALZ weiterhin das Salzburger Literaturleben begleiten, die Nummer 175 gilt den 49. Rauriser Literaturtagen und die Nahaufnahmen 25 im Dezember der Salzburger Szene. Anlässlich des 30. Todesjahres von Thomas Bernhard richtet sich SALZ 176 an Autorinnen und Autoren, die sich mit dessen Werk befasst haben, die Herbstausgabe widmet sich dem Thema Autorenporträts.

Laura Freudenthaler liest heute Dienstag (19.2.) aus ihrem Roman Geistergeschichte, Petra Nagenkögel am 27. Februar aus ihrem neuen Buch Dort. Geografie der Unruhe – jeweils um 19.30 im Literaturhaus - www.literaturhaus-salzburg.at ; www.literaturhaus-salzburg.at
Bilder: LH / Marianne Andrea Borowiec; Eva-Maria Mrazek