Zur Konzertbesprechung Die beiden Opern-Parodien schlechthin (4.2.)

05/02/24 Ich finde es immer (wieder) bedenklich, wenn eine Künstlerin oder ein Künstler mit einem andere ausschließenden Superlativ bedacht wird. Sol Gabetta ist eine absolute Spitzenkünstlerin, keine Frage. Aber, so wie vor einigen Jahren einer eurer Kollegen Claudio Abbado als den „charismatischsten“ Dirigenten postuliert hat (als ob die anderen Weltklasse-Dirigenten kein oder weniger Charisma hätten...) ist es meines Erachtens problematisch, wenn über Sol Gabetta gesagt wird: '“Gibt es zur Zeit jemand anderen in der Cello-Welt, der diesen Solopart mit vergleichbarer Elegance rüber bringt?“ Doch, gab und gibt es! Ich erinnere an Mischa Maisky, dessen zupackende Art möglicherweise nicht diese „Elegance“ hatte, aber ich selbst habe Julia Hagen im Schloss Walpersdorf vor zwei Jahren mit diesem Konzert in unvergesslicher Weise erlebt, technisch absolut perfekt, mitreißend gestaltend und: mit Elegance. Der Olymp ist sehr hoch, auf ihn passt nicht nur eine oder einer...
Wolfgang Danzmayr