Zum Stich-Wort Navigare necesse est (9.8.)

14/08/22 Am Ende einer für die Sommerwochen ungewöhnlich dichten Veranstaltungswoche im Archiv (Führungsprogramm für unsere Ausstellung, derzeit läuft auch noch das Symposium „Kapital.Geschlecht“) komme ich endlich dazu, ausführlicher auf Ihren Artikel zur Navigation auf unserer Website „Stefan Zweig digital“ zu reagieren.
Wir haben Ihre Überlegungen im Team diskutiert. Obwohl wir den Ärger, wenn man in einem komplexeren Gebilde den gewünschten Zugang nicht gleich findet, natürlich verstehen – den Vorwurf, dass die Suche nach einem Einzelobjekt wie „Bau der Wiener Oper“ ohne zusätzliche Navigationshinweise nur mit großen Schwierigkeiten durchzuführen sei, können wir nicht ganz nachvollziehen.
Es gibt auf der Startseite standardgemäß eine Volltextsuche (rechts oben, mit dem eingeführten Symbol einer Lupe als Markierung); wenn man den gewünschten Titel anwählt, scheint er unter „Suchergebnisse“ auf, wo er anzuklicken ist; über einen weiteren Klick auf „Mehr Informationen“ landet man beim Volleintrag, wo (in der ersten Zeile) als weiteres Zugangssymbol eine kleine Kamera zu sehen ist (wenn man mit dem Cursor hinfährt, wird sie mit dem Wort „Abbildung“ zusätzlich erklärt). Ein Klick darauf öffnet sogleich den Mirador-Viewer, über den man das Digitalisat sehen kann. Ich gehöre selbst einer Generation an, die sicher nicht als „Digital Native“ aufgewachsen ist; dennoch finde ich diesen Weg nicht übermäßig kompliziert.
Die Anlage der Website entspricht den vielfach erprobten Standards unserer Partner: Wir arbeiten bei „Stefan Zweig digital“ mit einer österreichweit führenden Institution für Digital Humanities, dem Grazer ZIM (Zentrum für Informationsmodellierung), zusammen; die Website ist nach den dort erarbeiteten Erkenntnissen für ähnlich gelagerte digitale Präsentationsformen gebaut.
Selbstverständlich ist es uns aber darum zu tun, den Benutzer*innen-Komfort so groß wie möglich zu gestalten (was etwa durch einen fortlaufenden Ausbau der Betrachtungsmöglichkeiten für unsere Digitalisate auch weitergeführt wird); insofern ist für uns jeder Hinweis auf Probleme bei der Benutzung von Wert. Wir werden uns überlegen, inwiefern eine weitere Vereinfachung des Website-Zugangs machbar ist.
Das Manuskript zum Text „Wille zur Universalität“ befindet sich übrigens, wie im entsprechenden Eintrag auf „Stefan Zweig digital“ angegeben, nicht in unserem Bestand (und deshalb auch nicht unter den von uns erstellten Digitalisaten); der oben beschriebene Weg führt in diesem Fall ebenfalls zur ausführlichen Angabe der Überlieferungslage, aber dann per Link zum Deutschen Literaturarchiv Marbach, wo das Manuskript gelagert ist. In diesem Fall kann unsere Website leider (vorläufig) nur darüber informieren, wo man den gesuchten Nachlassteil finden kann (und wo er tatsächlich gedruckt wurde).
Manfred Mittermayer