Zur Hintergrund-Geschichte Steg oder Straße, das ist die Frage (11.9.)

12/09/20 Der Stadt Salzburg ist es nicht gelungen, dem lieben Hofrat Feingold noch zu Lebzeiten die Ehre einer Straßen-/Platzbenennung zukommen zu lassen. Dann stirbt der höchst verdienstvolle Mitbürger urplötzlich mit 106... Nun drückt das politische Gewissen – nein, nein, nicht von allein–, sondern weil engagierte Bürger und Frau Feingold das Thema wachhalten. Es jährt sich der erste Todestag und es muss rasche eine Lösung „über’n Scherm g’rissen“ werden, wie es in meiner oö. Heimat heißt. Alle möglichen Straßen und Brücken müssen herhalten. Die schnellste Lösung wäre die „(Fein)Goldgasse“ – der Maler wäre in fünf Minuten fertig.
Mein Vorschlag trifft zwei Fliegen auf einen Schlag: Einen würdigen Platz für den Herrn Hofrat und eine Entnazifizierung der Altstadt. Wenn man meinem Landsmann Franz Stelzhamer Antisemitismus nachsagt, wie ist es dann mit Herrn von Karajans – übrigens ein deutsch-nationaler Burschenschafter – Feststellungen in Briefen, wo er gegen die „verjudete Volksoper“ schrieb, weil dort „das gesamte Palästina gesammelt“ sei? Auch ein „bisserl“ antisemitisch, oder? Gleich zwei Eintritte in die NDSAP hatte auch nicht jeder. Das erste Mal am 8. April 1933 (!) in Salzburg. Er zahlte die Aufnahmegebühr und erhielt die Mitgliedsnummer 1607525. Im März 1935 in Aachen neuerlicher Eintritt, Mitgliedsnummer 3430914. Daher verfügte „Das Wunder Karajan“ über 2 Nummern, während der arme Hofrat nur 1 Nummer sein eigen nennen konnte, tätowiert m KZ Buchenwald (Nr. 8448).
Hannes P. Schneilinger

11/09/20 Was ficht UHBM (unseren Herrn Bürgermeister) eigentlich an, Hanna Feingold, Witwe eines hochverdienten Mannes sowie selbst honorige Person, vor sich her zu hetzen? Hätte er dies ehedem mit Fahrschülern gemacht, wäre es garantiert nicht gut ausgegangen. Oder bricht da gar ein befehlsgewohnter, ehemaliger Hauptmann des BH (Bundesheers) bei ihm durch? Im übrigen schließe ich mich absolut der Meinung von Karl Markus Gauß an, die Stelzhamerstraße umzubenennen! Tausche Nazi-Schriftsteller gegen einen Überlebenden des Holocaust und gewichtgen Zeitzeugen. Das nämlich erst ergibt den Sinn, den solch eine Straßenumbenennung haben sollte.
Wolfgang Danzmayr