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Schlaflos in Hallein?

HINTERGRUND / FREI-STADT-HALLEIN

10/09/19 Öffnet man die Website, springen einem die Schagwörter Stille. und Nacht. in die Augen. Nein, eher doch weiterlesen. Es wird nicht schon wieder die werbetechnische Causa prima aufgewärmt. The City never sleeps verspricht das dreitägige Festival frei_stadt_hallein. Am Freitag (13.9.) beginnt es.

Man bespielt mit zeitgenössischen Performances, Installationen, Führungen, einem Konzert und einem Rahmenprogramm zum Mitmachen für Kinder und Erwachsene ungewohnte Orte in der Altstadt von Hallein. Für das Festival frei_stadt_hallein greift man tatsächlich das vielbesungene Stille-Nacht-Thema auf, aber man stellt dazu andere Fragen: Was passiert, wenn stille Orte (wieder)belebt werden? Wo hält man sich auf in Hallein? Wo ist es laut, wo leise? Wie verändert sich die Stadt durch den Tag-/Nachtrhythmus?

Ins Aufstöbern neuer Orte hat man einige Energie investiert. So suchte man – nur eine Form des Einbindens der Bevölkerung – versucht, Halleinerinnen und Halleiner als Gastgeber für das Projekt fenster_platz zu gewinnen.

Auf den Weg macht sich das Theater bodi end sole, zu einem walk in silence or … hearing the sound of nothingness Premiere ist am Freitag (13.9.) um 20 Uhr, S.-Thun-Straße/Bayrhamer Platz.

Wo tba ist, wissen Halleiner wahrscheinlich, sonst würde der Ort nicht so kürzelhaft unters Volk geworfen. Dort jedenfalls zeigt Tina Hainschwang die Installation Die neuen Bewohner. Leerstehende Räume sind, so der Ausgangspunkt, ja nie gänzlich unbewohnt. Sie bieten allen möglichen beinahe unsichtbaren Lebewesen Unterschlupf. Sie leben also in einem Bau, der aus Überbleibseln menschlicher Anwesenheit besteht: alte Möbel, Kleidung, Gebrauchsgegenstände. Die Dinge hat Tina Hainschwang, eine Salzburgerin, die in Linz an der Kunstuniversität studiert, von Halleinern gesammelt.

Viele Kultur-Anbieter am Ort machen gemeinsame Sache. Das Festival ist auf Initiative des SUDHAUS hallein.kultur und der diesjährigen Kuratorin Nikola Schellmann entstanden und wird gemeinsam mit dem Kunstraum pro arte, der Schmiede, dem Atelier III, dem Theater bodi end sole und der SUPER Initiative Salzburg veranstaltet. In einer öffentlichen Ausschreibung waren Kunstschaffende eingeladen, diese Fragen künstlerisch aufzugreifen und zu beantworten. Über 30 Künstler*innen fanden Antworten und reichten abwechslungsreiche Bewerbungen ein. Sie umfassen Ausstellungen, Fotografien, Sound-/Video-Installationen, Stadtspaziergänge, Performances, partizipative Projekte, (Raum)Installationen und Konzerte.

Zukünftig soll frei_stadt_hallein in biennalem Rhythmus stattfinden, zu unterschiedlichen Themen und jeweils unter anderen Kuratorinnen oder Kuratoren. „Wiederkehrendes Element des Festivals wird das Bespielen freistehender Räumlichkeiten in Hallein sein“, hieß es bei in einem Pressegespräch heute Dienstag (10.9.). Die Menge an Programmpunkten ist fast unüberschaubar, das Beste wird wohl sein, sich Zeit zu nehmen und neugierig durch die Gassen zu flanieren.

Im Festival ist auch Platz für ein Konzert, Gordon Safari und sein Ensemble BachWerkVokal machen unter dem Motto Still gelegt am Freitag um 23 Uhr (!) den Ziegelstadel – an den drei Tagen Ort zahlreicher Performances – zu einem Ort, wo man sagen wird können: Schlaflos in Hallein... (Sudhaus/dpk)

Das Festival frei_stadt_hallein dauert von 13. bis 15. September. Alle Veranstaltungen sind bei freiem Eintritt zu besuchen – frei-stadt-hallein.at
Bilder: frei_stadt_hallein

 

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