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Gegen Benutzeroberflächlichkeit

REPORTAGE / HALLEIN / MINI-SCHMIEDE

09/09/19 Unter jeder Benutzeroberfläche liegt eine technische Tiefe. Um jene zu erforschen, arbeiteten unter dem Titel „MiniSchmiede – Wir spielen Zukunft“ am 6. und 7. September dreizehn Kinder in der Halleiner Alten Saline an der Herstellung von Minirobotern.

„Kinder sind heute von digitalen Endgeräten umgeben und beherrschen diese auch sehr gut. Die Fähigkeiten bezieht sich aber auf den Umgang mit Benutzeroberflächen“, analysieren die Unterstützenden, Sophie Birkmayer und Tammo Claassen, den Alltag der ‚Generation Multimedia‘. „Uns geht es bei der MiniSchmiede nicht um diese Medienkompetenz, sondern um das Verstehenlernen der technischen Hintergründe. Wir glauben, dass nicht Laptops und Tablets, sondern Löten, Motoren und kleine selbst gebaute Roboter der Weg sind. Wir setzen gezielt Impulse - weg vom Bildschirm hin zur physischen Technik und zum Handwerk. Damit fördern wir spielerisch technisches Verständnis und mittelbar auch das kooperative Arbeiten.“

Daher gab es zum Einstieg für die Mädchen und Buben Werkzeug-, Material- & Bauteilkunde. Dann durfte der vom mitgebrachte Elektro- und Elektronik-Schrott nach Herzenslust analysiert und zerlegt werden – denn die Roboter sollten aus den demontierten Bauteilen von Computern, Druckern, ferngesteuertem Spielzeug, Bügeleisen, Kaffeemaschinen und Staubsaugern aber auch aus Knetmasse, Stöcken und anderen Materialien entstehen. Während des zweitägigen Workshops wird den Kindern aber auch vermittelt, wie wichtig es ist, im Arbeitsprozess miteinander zu kommunizieren und Ordnung zu halten, wenn es um das Material und um das Werkzeug geht

„Die wichtigste Erfahrung für die Kinder ist es aber, dass sie etwas zum Laufen gebracht haben. Das ist wichtig und befriedigend“, erklärt Sophie Birkmayer einen weiteren wesentlichen Aspekt, den die MiniSchmiede den TeilnehmerInnen eröffnet. Auch diesmal haben die Kinder unter Beweis gestellt, dass der Prozess des gemeinsamen Arbeitens die Kreativität in Gang setzt: technische Berührungsängste wurden abgebaut, Selbständigkeit und soziale Kompetenz gefördert. Die zweitägige MiniSchmiede hat aber auch demonstriert, wie wichtig genügend Zeit ist, um sich auf einen Kreativ- und Arbeits-Prozess einlassen zu können.

Neben Birkmayer und Claassen wurde das Projekt vom Do!Lab Saalfelden, von Hebocon-Expertin Korinna Lindinger, Rüdiger Wassibauer von der Schmiede Hallein und von den Mini-Tutoren Oskar und Valen unterstützt. (dpk-jw / Schmiede Hallein/Gabriele Krisch)

Die Schmiede19 beginnt am Mittwoch (11.9.) und dauert bis 20. September - http://schmiede.ca/
Bilder: CLAASSEN & PARTNER/Gabriele Krisch

 

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