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Neben Waggerl der berühmteste Wagrainer

WAGRAIN / STILLE NACHT MUSEUM

04/12/17 Von 1837 bis 1848 kümmerte sich Joseph Mohr im damaligen Bergbauerndorf Wagrain um die Kirche, die Seelsorge, die Armenfürsorge und das Schulwesen. Nun ist ihm und dem Lied „Stille Nacht“ ein neues Museum im Pflegerschlössl in Wagrain gewidmet.

Das ehemalige fürsterzbischöfliche Pflegerschlössel wurde 1794 erbaute. Das Wort „Pflege“ meint Verwaltung, Gericht, der jeweilige Pfleger war der höchstrangige erzbischöfliche Beamte am Ort. Das Pflegerschlössl ist im Gegensatz zu den bäuerlichen Bauwerken ein typisches Behördenhaus mit bemerkenswerter Dachkonstruktion und nun wieder bestens restaurierten Stuckdecken. Im Lauf zweier Jahrhunderte diente es verschiedensten Zwecken. 1982 kam es durch einen Schenkungsvertrag in den Besitz der Marktgemeinde Wagrain. In den vergangenen Jahren wurde das Barockgebäude restauriert, barrierefrei ausgebaut und durch ein modernes Veranstaltungszentrum ergänzt. Nun hat Wagrain außer dem Waggerl-Haus also auch ein Stille-Nacht-Museum, das am Sonntag (3.12.) eröffnet wurde.

Auf mehreren Stockwerken können Besucherinnen und Besucher jetzt Joseph Mohrs Leben, sein Wirken in Wagrain sowie die Umstände rund um die Entstehung des bekannten Weihnachtsliedes kennenlernen. Damit hat ja Wagrain eigentlich nichts zu tun, den Text schrieb Mohr bekanntlich 1816 als Kooperator im Lungauer Mariapfarr. 1818, als Gruber die Melodie komponierte und die beides das „Stille Nacht“ vermutlich in der Christmette aus der Taufe hoben, war das in Oberndorf.

Weitere Räumen gelten dem Lied selber. Wer mag, kann sich Melodie in unterschiedlicher Instrumentierung lauschen oder unterschiedliche Bearbeitungen anhören – beides eingespielt von Studierenden des Salzburger Mozarteums.

Das Lied wird also auch in einen musikalischen Kontext gestellt und man erfährt etwas über die Gründe für den weltweiten Erfolg. So braucht man auf einem interaktiven Globus nur einen Ort auszuwählen, um nähere Informationen zu erhalten.Und auch mehr als zweihundert Übersetzungen kann man so abrufen.

Interaktiv können Besucherinnen und Besucher im neuen Museum auch die Geschichte Wagrains vom armen Bergbauerndorf, wie es Mohr erlebte, zu einem modernen Tourismusort kennenlernen. Die Einrichtung einer Volksschule geht unmittelbar auf Joseph Mohr zurück. Er starb 1848 und liegt dort auch begraben. (Landeskorrespondenz/dpk-krie)

Bis 6. Januar täglich 10-17 Uhr, danach bis Ostersonntag Di, Do, So 10-17 Uhr – www.wagrain-kleinarl.at; www.stillenacht-wagrain.com
Bilder: Kulturverein Blaues Fenster (1); Tourismusverband Wagrain (1)

 

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