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Nonstop Kino

KULTURFONDS-PREIS / MICHAEL BILIC

21/11/18 Er sei ein Kind der Salzburger Altstadt, sagt Michael Bilic, aufgewachsen in der Getreidegasse, später in der Gstättengasse, nicht weit vom damaligen Nonstop-Kino. Für ihn wurde die Institution Kino dann tatsächlich eine lebenslange Nonstop-Beschäftigung.

Bei der Verleihung der Kulturfondspreise der Stadt Salzburg am Dienstag (20.11.) erhielt Michael Bilic folgerichtig den Preis für sein Lebenswerk. Kaum einer hat ihn je mehr verdient. Bilic habe „in jahrelanger leidenschaftlicher, mutiger und beständiger Arbeit Unersetzliches für den Salzburger Film geschaffen“, so der Regisseur und Produzent Günter Schwaiger. „Das Filmkulturzentrum Das Kino kann man wohl getrost als sein Lebenswerk bezeichnen, in dem er und sein Team für das Salzburger Filmpublikum genauso wie für viele heimische und internationale Filmschaffende einen einzigartigen Ort der filmischen, intellektuellen und menschlichen Begegnung geschaffen haben.“

Sein Interesse für verschiedenste Blickwinkel, Humor und humanistische Standpunkte prägten seine Arbeit, so der Laudator. „Mit der weltoffenen und bedachten konzeptuellen Gestaltung des Filmkulturzentrums hat er stets vermittelt, dass Film komplexe Kunst und doch auch zugängliche Populärkultur sein kann, an der alle teilhaben und aus der alle schöpfen können.“

An der Paris Lodron Universität absolvierte Michael Bilic (Jahrgang 1946) sein Studium der Psychologie und Publizistik, das er mit einer Dissertation über das „Medium Film“ abschloss. Er arbeitete als freier Journalist im Kulturbereich, knüpfte an sein Studium mit der Ausbildung zum Psychotherapeuten an und war darüber hinaus erfolgreich als Schwimmer und Wasserballer im Leistungssport aktiv.

Bilic engagierte sich in der „Aktion der Gute Film“, die das ehemalige Nonstop-Kino am Hanuschplatz als „artis Kino“ weiterführte. Damals wurde die Idee eines Kommunalen Kinos in Salzburg geboren, als Ort zur Auseinandersetzung mit dem Medium Film als eine neue und einflussreiche Kunstform des 20. Jahrhunderts.

Gemeinsam mit Günter Berauer bereitete Michael Bilic die Umsetzung des Projekts vor; im Juli 1978 wurde Das Kino eröffnet. Von Beginn an im Leitungsteam tätig, übernahm Michael Bilic 1983 die Leitung und Geschäftsführung bis zu seiner Pensionierung im Dezember 2016.

Das Filmkulturzentrum verfolgte von Beginn an ein offenes Konzept. Es gab ja Ende der 1970er Jahre noch kein Literaturhaus, kein Rockhouse, außer der damaligen Elisabethbühne auch noch keine Spielstätten der freien Theaterszene. Für viele Initiativen war Das Kino erste Bühne, Nukleus der Entwicklung. Auch Diskussionsveranstaltungen fanden damals, in der Pionierzeit freier Kulturinitiativen, in Bilic' Kino stets offene Türen.

Das Kino wurde unter der Ägide von Michael Bilic zum Schauplatz sowohl des internationalen Autorenkinos, als auch des neuen österreichischen Films. Ein besonderes Anliegen war und ist ihm die Nachwuchsförderung. Mit dem Bergfilmfestival und dem biennal stattfindenden Lateinamerika-Filmfestival hat Bilic Fixpunkte im Salzburger Kulturjahr ins Leben gerufen. (InfoZ/dpk-krie)

Bild: Stadt Salzburg/Kulturpreisträger-Broschüre
Die Kulturfonds-Preisträger 2018
Ein starker Preis-Input für die Kino-Kultur

 

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