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Musikpädagoge aus Leidenschaft

TODESFALL / JOSEF SULZ

18/07/16 Er galt als Pionier der Musikerziehung in Tirol, Generationen von Musiklehrern wurden von ihm ausgebildet und die Gründung der Innsbrucker Dependance der Musikuniversität Mozarteum ging wesentlich auf seinen Einsatz zurück: Univ.-Prof. Josef Sulz ist am 13. Juli gestorben.

Mit der Gründung des „Instituts für Musikalische Volkskunde“ (heute „Fachbereich Musikalische Ethnologie“) am Mozarteum (1987) schuf Josef Sulz die einzige universitäre Forschungseinrichtung Westösterreichs für traditionelle Musik im Alpenraum. Er war auch der Gründer des „Alpenländischen Volksmusikwettbewerbes“ (1974) in Innsbruck. Als Kirchenmusiker leitete er jahrzehntelang den Kirchenchor von Natters und es freute ihn besonders, dass seine sakralen Kompositionen große Anerkennung fanden.

Josef Sulz wurde 1930 in Patzmannsdorf, Niederösterreich, in einer bäuerlichen Familie geboren. Nach der Matura am Gymnasium in Hollabrunn studierte er in der schwierigen Nachkriegszeit Musikerziehung an der Musikakademie Wien und Geschichte an der Universität Wien sowie später Musikwissenschaft an der Universität Innsbruck. Ab 1956 wirkte er als Gymnasiallehrer in Feldkirch und von 1957–1971 in Innsbruck. Von 1971–1980 war Josef Sulz Fachinspektor für Musikerziehung für die Bundesländer Salzburg, Tirol und Vorarlberg. Damals lebte er mit seiner Familie bereits in Natters bei Innsbruck. Er betrieb den Aufbau einer Abteilung für Schulmusik am Innsbrucker Konservatorium, die 1981 von der Salzburger Musikhochschule Mozarteum als dislozierte Abteilung übernommen wurde. Josef Sulz ist somit der Initiator des Mozarteums in Innsbruck.

Im Jahr 1979 wurde er als Professor für Musikpädagogik an die Musikhochschule München berufen. Schon drei Jahre später, 1982, erfolgte seine Berufung als ordentlicher Professor an die Musikhochschule Mozarteum Salzburg, Abteilung für Musikerziehung in Innsbruck. Diese Abteilung baute er neu auf und leitete sie bis 1988. 

Der Verstorbene wirkte in vielen Gremien und Faschvereinen mit, unter anderem war er Vorstandsmitglied der Arbeitsgemeinschaft der MusikerzieherInnen Österreichs (AGMÖ) und schuf die Planungsgrundlagen für mehrere AGMÖ-Kongresse zwischen 1985 und 2001. (Universität Mozarteum)

Bild: Universität Mozarteum / Ellensohn

 

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