Es geht ja miteinander auch

FEST DER VOLKSKULTUREN

05/07/16 Ein schöner Zufall, dass das „Fest der Volkskulturen“ in Salzburg ausgerechnet am kommenden Wochenende (8. bis 10. Juni) stattfindet. Da geht es um die gelebte Vielfalt – und damit ist diese Veranstaltung ein wichtiger Kontrapunkt zu den Diskussionen jüngst um den Salzburger Fackeltanz.

Die Veranstalter rechnen mit mehr als dreitausend Mitwirkenden aus rund 140 Vereinen und  Gruppen – Musizierenden, Tanzgruppen, Ensembles und Chören, Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern von Museen, Kulturvereinen und Organisationen.

Für Kulturlandesrat Heinrich Schellhorn ist das Fest der Volkskulturen „ein wunderbarer Anlass, um einander zu begegnen, sich auszutauschen, sich zu öffnen, aufeinander zuzugehen, die Neugierde zu wecken und zu stillen“. Das Fest mache deutlich, „dass es viele Kulturen in Stadt und Land Salzburg gibt und geben soll“. Integration lebe „vom gegenseitigen Respekt und von Begegnungen auf Augenhöhe“, sagt die für die Integration ressortzuständige Landesrätin Martina Berthold. „An diesem Wochenende feiern wir miteinander die unterschiedlichen Bräuche und Traditionen, die im Land Salzburg gelebt werden, ohne dass sich eine Kultur über andere erhebt. Salzburg ist unser gemeinsame Heimat, auch wenn unsere Feste und Trachten oft unterschiedlicher nicht sein können.“

Zum Auftakt des dreitägigen Festes in der Salzburger Innenstadt heißt es am Freitag (8.7.) ab 15.45 Uhr auf dem Residenzplatz „Musik in Bewegung“. Das ist wörtlich zu nehmen, denn es ist die Marschwertung von Blasmusikkapellen. Die Showpräsentation und das Finale finden dann tags darauf ab 18.45 Uhr auf dem Schanzengelände in Bischofshofen statt.

Ebenfalls am Freitag, um20 Uhr, wird im Salzburger Dom die „Symphonie der Hoffnung“ von Thomas Doss aufgeführt.In dem Musikstück nimmt der Komponist Bezug auf die Zeit des Nationalsozialismus und der Nachkriegsjahre. Mitwirkende sind unter anderem Harri Stojka und Karl Merkatz, das Sinfonische Blasorchester Pongau wird von Johann Mösenbichler geleitet.

Der Samstag (9. 7.) steht unter dem Motto "Volkskulturen in all ihrer Vielfalt". Es präsentieren sich mehr als sechzig Gruppen und Vereine aus Salzburg und aus sechzehn Kulturen zugezogener Menschen, die in Salzburg seit Jahrzehnten ihre Heimat gefunden haben und ihre Volkskultur weiter pflegen. Um 13 Uhr im Furtwänglerpark und um 17 Uhr im Innenhof der Alten Residenz gibt es den „Tanz der Kulturen“ - das ist eine erprobte Schiene, um die sich seit Jahren eben jener Wolfram Weber, Obmann der ARGE Volkstanz Salzburg, sehr bemüht, der die drei Syrer in den Fackeltanz einbinden wollte. Im Furtwänglerpark, auf dem Mozartplatz sowie in den Innenhöfen von St. Peter und der Alten Residenz erwartet die Gäste eine „international regionale, kulinarische Meile“ der Vereine und Stadtwirte.

Von 14.30 bis 17.00 Uhr singen dann verschiedene Chöre aus allen Bezirken auf Plätzen in der Altstadt. Im Innenhof von St. Peter können sich die Besucherinnen und Besucher über die Vielfalt und Sonderausstellungen zu 20.16 der Salzburger Regionalmuseen informieren. Das Finale des landesweiten "Heast! Dialekt Poetry Slams" ab 14.30 Uhr in der Universitätsaula und danach an selber Stelle ab 19.00 Uhr ein internationales Chorkonzert sowie das Konzert "OstBeatBend meets Bock auf Heidi" ab 19.30 Uhr im Innenhof der Alten Residenz runden das umfangreiche Programmangebot ab.

Der Sonntag (10.7.) ist dann der „Tag der Salzburger Heimatvereine“, der um 10.15 Uhr mit einem großen Festumzug durch die Salzburger Altstadt beginnt. Ab 12.30 Uhr stellen Mitglieder der Salzburger Heimatvereine im Furtwänglerpark und auf dem Areal der Theologischen Universität altes Handwerk, Traditionen und Bräuche im Jahreskreis wie zum Beispiel Gonesrennen, Krampus- Perchtenmasken, Trachtenausstellung, Goaßlschnalzen und Landesmeisterschaft im Fingerhakeln vor. Auch der neue Stellenwert der Pferdezucht und die damit einhergehenden und wieder gepflegten Bräuche sind ein Thema.

Fest der Volkskulturen, 8. bis 10. Juli – www.salzburgervolkskultur.at
Bilder: Salzburger Volkskultur / Albert Moser (2)
Zum Kommentar Vorzeige-Syrer
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