Da ist Kultur auch ein bisserl schlüpfrig
ALTSTADT / EAT & MEET
26/02/10 Könnte es sein, dass Christoph Büchel, der gerade in der Wiener Secession eine die Gemüter erregende Kunstaktion mit einem Swinger-Club gestartet hat, demnächst eine Dependance in Salzburg einrichten wird?
Bei der Aktion "eat & meet" des Altstadtverbandes soll ja die Kultur rund ums Essen eine (zweite) Hauptrolle spielen. Wie passt da im Afro Cafe (Bürgerspitalplatz) das "Speed Dating" nach dem afrikanischen Essen dazu? Ein (inter)kultureller Kontakt-Quickie womöglich? Es reicht jedenfalls nicht, großjährig zu sein, 25 Jahre ist das Mindestalter.
Da klingt "Bratl & Soul" (nach "Bratl und Bier" beim Bärenwirt in Mülln) zwar auch nur teilweise nach heimatlichem Boden, aber auf alle Fälle unverfänglicher. Die Geschichten über „gelüstige Weiber“, die man sich in der St. Paul-Stube in der Herrengasse anhören kann, sind aber wieder geeignet, zweideutige Gefühle zu wecken. Und sogar im Cafe Demel gibt es "Geile Gedichte" aus drei Jahrhunderten.
Zum zweiten Mal gibt es "eat & meet", ein vom Altstadt Marketing initiiertes Feinschmecker-Festival mit üppigem kulturellen Rahmenangebot in Innenstadt-Lokalen. Den ganzen März über dauert die Aktion. Es sind mehr als sechzig Veranstaltungen in dreißig Lokalen angekündigt.
Man ist stolz darauf, dass sich die Gastro-Szene in ihrer Vielfalt spiegelt, vom Haubenlokal bis zum Wirtshaus, von der Vinothek bis zum Café, vom Restaurant bis zur Bar. Neben den kulinarischen Highlights wird bei "eat & meet" aber auch der gesellige Aspekt von Essen und Trinken besonders betont. Vielleicht hören die Leute aber auch ganz spontan zu reden auf, weil's so spannend wird - zum Beispiel im "Abendstern" (Im Sterngässchen 25), wo mehrmals Hitchcock-Thriller projiziert werden. German and Austro Pop ist im Republic-Café angekündigt.
Der kulinarische Genuss wird aber auch verquickt mit einem Kino- oder Museumsbesuch, einem Italienisch-Kurs, einer Stadtführung, mit Poesie, Musik, Erzählungen, einer Vernissage und dergleichen.
