Zwei neue kleinwüchsige Salzburger
HINTERGRUND / ZWERGLGARTEN
10/04/25 Das Wort „Zwerge“ ist ja unterdessen, weil politisch unkorrekt, verpönt. Es zögern also die Finger, wenn wir das Wort in die Tastatur drücken. Aber stimmt schon, „Salzburger Kleinwüchsigen-Garten“ klingt nicht wirklich elegant.
Bleiben wir also, was die untergroßen Kerle im Bastionsgarten anlangt, doch bei „Zwerg“. Zwei sind übrigens weiblich, aber auch da hat noch keiner auf „Zwerg:innengarten“ gepocht. Bisher standen im Kleinen Bastionsgarten von Schloss Mirabell siebzehn Steinfiguren. Nun konnten zwei weitere Zwerge als Kopien angefertigt werden, die die Duellanten-Gruppe ergänzen.
Die originalen Zwerge befinden sich in Privatbesitz in Salzburg. Diese wurden vor der Anfertigung der Kopien fachmännisch gereinigt und restauriert und mit einem 3D-Laserscan digital erfasst. Die Kopien wurden dann anhand der digitalen Vorlage aus ausgesuchten Untersberger Kalksteinblöcken gefräst und händisch nachbearbeitet. „Pro Zwerg waren rund 160 Maschinen- und 250 Handarbeits-Stunden nötig“ berichtet das InfoZ.
Nun sind's also neunzehn Zwerge. Eine kleine, aber gewichtige Versammlung. Der Zwerglgarten in Salzburg ist der älteste dieser Art in Europa und entstand um 1695 unter Erzbischof Johann Ernst Graf von Thun und Hohenstein. Die skurrilen Zwerge aus Untersberger Marmor sind Meisterwerke eines Künstlerkollektivs. 1811 wurden alle 28 Zwerge versteigert. Seit Anfang des 20. Jahrhunderts konnten nach und nach viele von ihnen wieder zurückgeholt werden. (InfoZ/dpk-krie)
Bilder: Stadt Salzburg / Stadt Salzburg / Rocio Escabosa