Jetzt geht's los

SUPERGAU / BEGINN

14/05/21 Mit sirrenden Mücken und Tankstellen-Dach-Intervention, mit Bäumen im Korsett, mit mobilem Kino, deformiertem Sonnenaufgang oder den akustischen Welten eines Umspannwerks wird heute Freitag (14.5.) das Festival Supergau eröffnet. Bis 24. Mai sind auf tausend Quadratkilometern 18 Projekte im Flachgau zu sehen.

Von Heidemarie Klabacher

„Der gesamte Flachgau wird zu einem Kunstschauplatz“, sagt Kulturlandesrat Landeshauptmann-Stellvertreter Heinrich Schellhorn. „Die Künstlerinnen und Künstler haben ihrer Kreativität freien Lauf gelassen und die Besonderheiten des Flachgaus mit seinen Seen, Bergen und Hügellandschaften in ihre Kunstwerke einbezogen.“ Der Gegensatz zwischen dichter Besiedlung und beinah unberührter Landschaft werde ebenfalls in vielen Projekte gespiegelt. Entstanden seien „Installationen und Projekte, die zur Auseinandersetzung mit der eigenen Region einladen“.

Das Land zeigt sich für das Aushängeschild Supergau von seiner spendablen Seite (was nicht alle nicht beteiligten Kulturschaffenden restlos gut heißen), stellt es doch immerhin 480.000 Euro zur Verfügung. Das Festival – auch dessen Titel hat bei manchen Institutionen und Personen nicht wenig Widerspruch erregt, ist ein „Supergau“ in der Regel doch nichts erstrebenswertes – stehe „für zehn Tage zeitgenössische Kunst in den Regionen".

Den Anfang macht also ab heute Freitag (14.5.) der Flachgau. Danach soll es alle zwei Jahre in einem anderen Bezirk weitergehen. Auch für die künftigen Supergaue werde das Land Salzburg jeweils 480.000 Euro zur Verfügung stellen, heißt es seitens des Landes. Herausstellen wolle man „ländliche Regionen als außergewöhnliche Orte“.

Nun also Flachgau: „Alle dreißig Künstlerinnen und Künstler setzen sich mit der Frage auseinander, ob ländliche Regionen außergewöhnliche Orte zeitgenössischer Kunst sein können“, sagt Tina Heine, die gemeinsam mit Theo Deutinger für die künstlerische Leitung verantwortlich zeichnet. Theo Deutinger ergänzt: „Das Land hat im Gegensatz zur Stadt innenräumlichen Nachteil, es hat kein Museum für moderne Kunst. Aber es hat einen enormen außenräumlichen Vorteil: die Landschaft. Uns geht es genau um die Sichtbarmachung dieses Vorteils.“

Die Kunstwerke seien so platziert, dass sie mit öffentlichen Verkehrsmitteln und kurzen Fußwegen oder mit dem Fahrrad zu erreichen sind. Der Salzburger Verkehrsverbund bringt die Besucherinnen und Besucher mitten ins Festival. Eine Radweg- und Wanderkarte führt zu den Kunstwerken.

Supergau - bis 24. Mai - Standorte, Öffnungszeiten und Beschreibungen der im ganzen Bezirk verteilten Kunstwerke sind unter www.supergau.org zu finden - www.supergau.org
Bild: Land Salzburg / Leo Neumayr