Bald vier Jahrzehnte für die Fotokunst im Einsatz

STADT SALZBURG / KULTURFONDSPREISE 2020

07/12/20 Ein Jahr vor dem nächsten „runden“ Geburtstag wird das Team der Galerie Fotohof mit dem Internationalen Hauptpreis für Kunst und Kultur des Kulturfonds Salzburg ausgezeichnet. Nicht verwunderlich in diesen Zeiten: Der Der Hauptpreis für Wissenschaft und Forschung geht an den Mediziner und Forscher Richard Greil.

1981, als der „Verein zur Förderung der Autorenfotografie“ gegründet wurde, war die künstlerische Fotografie im Galerien-Sektor noch denkbar unterbelichtet. Dem galt es gegenzusteuern, und so hat sich der Fotohof zur breiten Plattform einer nicht kommerziellen Informationsgalerie entwickelt.

Neben den bislang über vierhundert Ausstellungen wurden im eigenen Verlag mehr als dreihundert Bücher publiziert. Zudem bietet der Fotohof eine frei zugängliche Fachbibliothek mit rund 14.000 Büchern, eine Editionsreihe künstlerischer Fotografie und ein umfangreiches Unterrichtsprogramm – von kurzen Einführungskursen bis zu ganzjährigen Monitorprogrammen für fortgeschrittene Fotografen.

Die letzte Ergänzung seit 2015 ist der Aufbau eines Archivs für künstlerische Fotografie an einem zweiten Standort: Vor- und Nachlässe (etwa von Inge Morath, Peter Dressler, Heinz Cibulka, Wolf Suschitzky, Edith Tudor-Hart) wurden aufgenommen, wissenschaftlich bearbeitet und ausgestellt. Nächstes Jahr also wird der Fotohof vierzig Jahre alt. Das Team des Fotohof deckt weitgehend gleichberechtigt und mit unterschiedlichem Zeitaufwand die vielfältigen Arbeitsbereiche im Rahmen einer basisdemokratischen Struktur ab.

19 Fotografinnen und Fotografen sind aktuell als Mitglieder im Verein tätig: Anna Aicher, Sebastian Albert, Motahar Amiri, Valentin Backhaus, Brigitte Blüml-Kaindl, Mitzi Gugg, Rainer Iglar, Pia-Andrea Jakober, Kurt Kaindl, Michael Mauracher, Martin Mlineritsch, Andrew Phelps, Stefanie Pirker, Birgit Sattlecker, Peter Schreiner, Herman Seidl, Nadine Weixler, Eva Winkler und Elisabeth Wörndl.

Der Internationale Hauptpreis für Kunst und Kultur des Kulturfonds iast mit 12.000 Euro dotiert. Die junge Medienkünstlerin und Musikerin Karin Fisslthaler erhielt den mit 6.000 Euro dotierten Förderpreis für Kunst und Kultur. In ihren Arbeiten als bildende Künstlerin und Filmemacherin beschäftigt sie sich mit Fragen der medialen Repräsentation von Körper und Körpersprache, als Musikerin produziert und konzertiert sie unter dem Namen Cherry Sunkist und arbeitet musikalisch-performativ für Theaterstücke.

Der Förderpreis für Wissenschaft und Forschung, ebenfalls mit 6.000 Euro dotiert, ging an die junge freischaffende Historikerin Bernadette Edtmaier. In ihren wissenschaftlichen Projekten und ihrer Dissertation widmet sie sich der Aufarbeitung und Erforschung des Antisemitismus, insbesondere im Rahmen einer explorativen Studie zum Antisemitismus unter Jugendlichen. Darin geht sie den „Bildern über Juden und Jüdinnen unter Jugendlichen in Österreich“ nach.

Den mit 10.000 Euro dotierten Salzburgpreis hat die Jury geteilt an die beiden kürzlich emeritierten Rektoren der Paris Lodron Universität bzw. der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität, Heinrich Schmidinger und Herbert Resch, vergeben. Der Kulturfonds würdigt damit ihrer beider herausragende Leistungen für den Universitätsstandort Salzburg.

Zusätzlich ist der Salzburgpreis verbunden mit jeweils einer Förder-Patenschaft, insgesamt also zwei, in Höhe von je 4.000 Euro. Beide Geehrten haben nicht nur den Förderpreis, sondern auch ihren eigenen Preis gewidmet - Professor Resch an die Studierenden der PMU, Professor Schmidinger an die Autorinnen Elke Laznia und Andrea Grill

Das Projekt MINT:labs Science City Itzling wurde mit dem Förderpreis für ein Kinder- und Jugendprojekt ausgezeichnet. Der mit 6.000 Euro dotierte Preis würdigt die Arbeit des Teams um Arne Bathke (PLUS) und Siegfried Reich (Salzburg Research), die das interdisziplinäre Pilotprojekt MINT:labs an der naturwissenschaftlichen Fakultät der Uni Salzburg initiiert haben. Es geht darum, Kinder und Jugendliche nachhaltig für Naturwissenschaften und Technik zu begeistern.

Portraits der Preisträgerinnen und Preisträger 2020 wurden wie immer in einem Booklet publiziert. Selbst zu Wort kommen die Geehrten in den Kurzvideos von Schaller08 – www.kulturfonds.at
Bilder: Booklet / Karin Froschauer (1)