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Kunst- und Menschenverknüpfung

SYMPOSION / TRANS-ART

04/09/20 Astrid Rieder ist eine besonders Hartnäckige. Seit zwanzig Jahren setzt sich die Salzburger Künstlerin – ihr Metier ist sind Malerei und Zeichnung – dafür ein, dass verschiedene Kunst-Disziplinen einander begegnen. Nicht nur, aber vor allem Musik und bildende Kunst.

Mitte August hat sie in ihr Atelier in Wals-Siezenheim zu einem wissenschaftlichen Symposion eingeladen, SUMMIT of trans-Art. Worum es Astrid Rieder ging: durch wissenschaftliche Auseinandersetzung den ernsthaft künstlerischen Anspruch der von ihr kreierten Composition graphique musicale zu belegen. Immer wieder, so Astrid Rider, kämen völlig neue akustische wie graphische Lösungen zustande, eben „durch eine spontan interaktiv geführte, dialogartige Kommunikation auf Augenhöhe“. Zeichner und Musiker „treffen ohne Absprache, ohne vorgefertigte Konzepte oder Partituren aufeinander und entwickeln ihr künstlerisches Werk durch Interaktion.“

Klar, dass Kunst-Begegnung befruchtet. Sabine Coelsch-Foisner stellte sogar die Frage, ob Kunst nicht immer schon in einer gewissen Form trans-Art (wie sie Astrid Rieder versteht) gewesen sei. Dass sie zum Schluss kam, dass im Verbinden von Kunstgenres ein potenzierender Synergieeffekt liegt, ist wenig überraschend.

Der Komponist Karlheinz Essl und Astrid Rieder führten vor, wie das ablaufen kann. Es war Rieders fünfzigste trans-Art-Performance. Essl nahm als Input für die elektronische Bearbeitung seiner Stimme das direkt neben der papierenen Leinwand mit einem Kontaktmikrophon abgenommene Arbeitsgeräusch des Zeichenvorganges. In knapp vierzig Minuten entstanden eine großformatige Zeichnung auf Papier und vielschichtig elektronisch modifizierte Klänge.

Astrid Rieder ist nicht nur eine Kunst-Verknüpferin, sondern auch eine begabte Menschen-Verknüpferin. Für ein Podiumsgespräch trommelte sie Irene Suchy, Christian Tschinkl, Jürgen Tabor, Christian Ofenbauer, Max Rieder, Wolfgang Richter, Patricia Lopes Bastos, Peter Kutin und Petra Hinterberger zusammen. Also alles da vom Komponisten bis zur Filmemacherin. Eine nicht uninteressante Perspektive: Weil trans-Art letztlich überall stattfinden kann, ist es eine Kunstform auch für den privaten Bereich, wo die Protagonisten dann auf möglicherweise noch offenere Augen und wachere Ohren stoßen.

Zuletzt waren alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer am Symposion eingeladen, selbst als zeichnende Akteure für jeweils fünf Minuten mit einem Musiker oder einer Musikerin (Soojin Lee, Agustín Castilla-Àvila, Sebastian Jolles und Norbert Sprave) gemeinsame Sache zu machen. Einer übergab das Blatt dem oder der anderen. „Das Feedback war enorm positiv“, freut sich Astrid Rieder. (trans-Art/dpk-krie)

Die nächste trans-Art-Performance findet am 10. September im Atelier von Astrid Rieder statt – www.astrid-rieder.com
Bilder: trans-Art / Paul Aigner

 

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