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Weiterhin Thorak statt Taussig

HINTERGRUND / NS-AUFARBEITUNG

14/06/18 Nur die beiden Bürgerlisten-Mandatare Bernhard Carl und Helmut Hüttinger sprachen sich heute Donnerstag (14.6.) im städtischen Kulturausschuss dafür aus, die Josef-Thorak-Straße in Helene-von-Taussig-Straße umzubenennen.

Carl und Hüttinger waren es auch, die den Antrag eingebracht hatten. Alle anderen Fraktionen stimmten nicht zu. Diskussion speziell zu Josef Thorak gab es keine.

Die Malerin Helene von Taussig (1879-1942) lebte in der Zwischenkriegszeit in Salzburg. Sie kam in einem polnischen Ghetto zu Tode. Josef Thorak, von dem unter anderem der Paracelsus in Kurpark stammt, stand als Bildhauer bei Hitler hoch in Kurs.

Klubobmann Hüttinger meinte zu der von der Bürgerliste geforderten Straßen-Umbenennung, die Stadt solle „ein wichtiges Zeichen setzen“. Er hielt zugleich fest, dass seine Fraktion die Arbeit der Historikerkommission und das Projekt des Stadtarchivs zum Umgang mit historisch belasteten Straßenamen sehr schätze.

Denn das war ja der eigentliche Diskussionspunkt zur Causa NS-Vergangenheitsbewältigung: Es wurde unter anderem festgelegt, dass der Fachbeirat einen dreistufigen Kriterienkatalog zur Beurteilung des Grades und der Intensität der NS-Belastung des jeweiligen Namensgebers erstellt. In der gravierendsten Kategorie besteht dann politischer Diskussionsbedarf darüber, ob mit einer Erläuterungstafel das Auslangen gefunden oder eine Umbenennung in Erwägung gezogen werden soll. Der Beschluss zu diesem Hauptantrag fiel einstimmig, auch die Bürgerliste stimmte der weiteren Vorgehensweise zu. Die Letztentscheidung liegt beim Gemeinderat, auch da ist mit breiter Zustimmung zu rechnen. (InfoZ/dpk-krie)

Über Helene von Taussig: www.stolpersteine-salzburg.at
Bild: Salzburg Museum / www.stolpersteine-salzburg.at

 

 

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