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Üble Nachrede?

HINTERGRUND / ARCHITEKTURTAGE

08/06/18 Wenn Walter Argonese, seit 2012 Mitglied und seit 2015 Vorsitzender des Gestaltungsbeirats der Stadt Salzburg, seinen Vortrag anlässlich der Architekturtage ausgerechnet „Üble Nachrede“ nennt, darf man auf seine Stimmung rückschließen. Gerade jetzt wieder – Stichwort Riedenburg-Verbauung – fehlt es ja nicht an kritischen Stimmen.

Walter Argonese hält seinen Vortrag heute Freitag (8.6.) um 18.30 Uhr sozusagen in der Höhle des Löwen, denn das (offiziell noch nicht eröffnete) Architekturhaus Salzburg befindet sich ja an der Adresse Sinnhubstraße 3. Gerade in den Abendstunden liegt sozusagen im Schatten jener Wohn-Kolosse auf dem ehemaligen Kasernenareal, die bei manchem Salzburger für Kopfschütteln sorgen.

Dicht ist's schon. Andrerseits: Mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung lebt heute in einem urbanen Gebiet, die Balance zwischen Wohnraum, Mobilität sowie Wirtschafts- und Umweltpolitik entwickelt sich zu einer universellen Herausforderung. Heute Freitag (8.6.) kann man sich im Architekturhaus Salzburg auch ab 20.15 Uhr den Film „Urbanized“ ansehen. In dieser Dokumentation des Amerikaners Gary Hustwit geht es um die globale Diskussion über die Zukunft unserer Städte. Sie stellt führende „Architekten, Planer, Baumeister und Denker“ (so heißt es in der Ankündigung) vor. Mag sein, dass wirklich die Schnittmenge zwischen Denkern und der Baubranche nicht so groß ist, wie es wünschenswert wäre.

Heute Freitag und morgen (8./9.6.) machen die Architekten jedenfalls wieder mobil: Zum neunten Mal finden in ganz Österreich die Architekturtage statt, hierzulande die größte Publikumsveranstaltung für aktuelles Architekturgeschehen und Baukultur. Mit ihrem umfangreichen und vielschichtigen Vermittlungsprogramm regen die Architekturtage auch 2018 den Dialog über Architektur an und geben Einblick in deren Möglichkeiten.

Unter dem Motto „Architektur bewegt“ liegt in diesem Jahr der Fokus auf Film und Bewegtbild als facettenreiche Vermittlungs- und Visualisierungsmedien, die vielfältige Themenfelder eröffnen und Architektur auf verschiedenen Ebenen erlebbar machen.

Der Film „Die Zukunft ist besser als ihr Ruf“ (zu sehen heute Freitag um 16 Uhr) zeigt Menschen, die etwas bewegen. Sie engagieren sich für lebendige politische Kultur, für nachhaltige Lösungen bei Essen und Bauen, für Klarheit im Denken über Wirtschaft, für soziale Gerechtigkeit. Eine dieser Visionärinnen ist die Architektin Anna Heringer, die zu einer Diskussion anschließend bereit steht.

Am Samstag (9.6.) ab 9.30 Uhr wird im Architekturhaus Salzburg eine Filmmatinee geboten.

architekturtage.at
Bilder: Initiative Architektur / Höllbacher (1); NGF (1); Sabine Bruckner (1)

 

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