Es kann endlich aper geschnalzt werden

GLOSSE

Von Werner Thuswaldner

02/01/15 Endlich, endlich Schnee! Große Erleichterung. Bei den Hoteliers und den hoch verschuldeten Liftbetreibern. Nicht alle freuen sich über den Schnee. Der Naturschnee wird oft als winterliche Störung empfunden. Er verdirbt den Präparatoren die Piste, und den Schispringern verklebt er die Schutzbrillen.

Ungetrübt ist dagegen die Freude bei den Aperschnalzern. Jetzt hört und sieht man sie am Stadtrand, wenn sie für den großen Wettkampf zwischen den einzelnen Passen aus dem Flachgau und aus Bayern proben. Oans, zwoa, dahingehts! Endlich ist der Anlass zum Schnalzen gegeben. Sie wollen ja den Winter vertreiben. Es gibt keinen traurigeren Anblick – wie beispielsweise im Vorjahr – als wenn die Aperschnalzer in einer Reihe in der grünen Wiese stehen. Sie schnalzen aper, obwohl es in Ermangelung des Schnees nicht den geringsten Grund zum Aperschnalzen gibt. Auf Kunstschnee haben sie bisher tapfer verzichtet.

Diesmal lässt sich zufrieden feststellen: Sie haben alle Ursache zum Schnalzen und können ihre Goassln knallen lassen. Ihre Existenzberechtigung steht außer Frage. Das Brauchtum gewinnt seinen Sinn zurück.