Salzburgs Wolf zog nach Oberösterreich

GLOSSE

Von Reinhard Kriechbaum

29/10/18 Allein von den nicht ganz 15.000 Studierenden in Salzburg kommt knapp ein Drittel, also um die 5.000 Menschen, aus Oberösterreich. Von den vielen anderen Salzburgern mit oberösterreichischem Migrationshintergrund reden wir gar nicht. Sie sind ja alle weitgehend ungefährlich. Und schon gar nicht reißen sie Schafe.

Ein Wolf – der Wolf – hat die andere Richtung eingeschlagen. Er wurde in Weyern akten- bzw. DNA-kundig. Salzburg hat ja seit einiger Zeit einen Wolfsbeauftragten, und der gibt heute Montag (29.10.) in der Landeskorrespondenz Entwarnung. Die DNA habe es eindeutig gemacht: Der eine Wolf, der zuletzt am 14. Mai zu- und totgebissen hat, ist weitergewandert nach Oberösterreich.

Das Land listet online pingelig auf, was Meister Isegrim mit den lieben Lämmlein und Schäflein so anstellt. Wenn wir recht gezählt haben, haben zwanzig Schafe heuer dran glauben müssen. Es hat also rechnerisch jeder der 262 Salzburger Schafzüchter (Zahl aus deren Jahresbericht von 2017) 0,076 Schafe, also Fleisch von etwa einer Portion Gulasch, wolfsbedingt eingebüßt. Es gab 2017 exakt 33.759 Schafe im Land. Da ist der verlust von zwanzig Tieren frelich herb. Immerhin mehr als ein Promille.

Über Hundebisse führt die Landesstatistik leider keine Liste, dort konnte uns nicht weitergeholfen werden. Aber österreichweit waren 2017 rund 3600 Personen durch Hundebisse fürs Krankenhaus reif. Ein Vorschlag in Güte: Dürfen wir außer dem einen Wolf auch ein paar Hunde nach Oberösterreich schicken?