Flucht und Essiggurkerl

STICH-WORT

22/07/16 Alles ist am heutigen Freitag (22.7.) und überhaupt ab sofort in Feierstimmung. Beim Fackeltanz sind keine Syrer dabei, die Welt ist also schwer in Ordnung. Oder doch nicht? Die Caritas schickt syrische und irakische Asylwerber in die Innenstadt und verteilt Gurken in Gläsern.

Beim Fest zur Festspieleröffnung macht die Caritas Salzburg auch dieses Jahr wieder mit einem kulturellen Beitrag auf Menschen in Notsituationen aufmerksam: Syrische und irakische Asylwerber führen ein pantomimisches Theaterstück auf. „Auf der Suche nach dem Frieden“ stellt Fluchterfahrungen und Szenen aus dem Leben im eigenen Land dar. Ebenfalls beim Fest unterwegs ist eine lebensgroße, „lebendige“ Gurke – sie verteilt Gurken in Gläsern und informiert, wie damit Hunger leidenden Menschen in ihrer Heimat geholfen werden kann.

Bereits seit 2011 nutzt die Caritas Salzburg das Fest zur Festspieleröffnung für solche Denk-Interventionen. Flucht und Hunger stehen dieses Jahr im Mittelpunkt, denn weltweit sind immer noch 65 Millionen Menschen gezwungen, ihre Heimat aufgrund von Krieg oder Hunger zu verlassen. 
Das Theaterstück „Auf der Suche nach dem Frieden“ (Regisseur Bashir Khordaji) entstand spontan im letzten Sommer und ist ein Dankeschön für die herzliche Aufnahme, welche die Flüchtlinge im Salzburger Land erfahren haben. Caritas Direktor Johannes Dines: „Das Stück ist eine schöne Geste, um sich bei den vielen Helferinnen und Helfern zu bedanken, die sich seit letztem Jahr für die Flüchtlinge einsetzen. Die Männer geben der anonymen Fluchtbewegung ein Gesicht. Sie sind mit großem Engagement bei der Sache und sehen sich selbst als Botschafter des Friedens“.
Und die Sachemit den Gurkengläsern, die ab 17 Uhr beim Fest zur Festspieleröffnung verteilt werden? Unter dem Motto „In Sauren-Gurken-Zeiten kann jeder Cent helfen“ werden Gurken im Glas verteilt. Die Firma Stauds stellt sie zur Verfügung. Nach Verbrauch der Gurken sollen im geleerten Glas Cent Münzen gesammelt werden. Ein Glas fasst Münzen im Wert von ungefähr 21 Euro. Das Geld wird hungerleidenden Menschen zugutekommen. Bis Ende September kann das volle Glas in jeder BAWAG P.S.K. und Postfiliale abgegeben werden.

Das Pantomime-Stück „Auf der Suche nach dem Frieden“ ist morgen Samstag (23.7.) um 20.30 Uhr auf dem Mozartplatz zu sehen.
Bild: Caritas Salzburg, Matthias Petry
Zum Vorbericht Volks- und Festspielkultur drängen sich