Und wer hat das geschrieben?

STICH-WORT

14/04/15 Pappbilderbücher, Bilderbücher und Kinderbücher zeichnen sich ja unter anderem dadurch aus, dass sie von Erwachsenen geschrieben, von ihnen verlegt, von erwachsenen Verlagsvertretern angepriesen und hoffentlich erwachsenen Buchhändlern in die Auslage gelegt werden.

Von Christina Repolust

Gelegentlich werden sie von erwachsenen Rezensenten rezensiert und dann von möglichst erwachsenen Erwachsenen für so genannte Kinder, Klein-, Krabbel-, Schoß- oder auch sonstwie originell bezeichnete Kinder gekauft.

Ich bin auch kein Kind mehr. Ich kann googlen, ich kann sogar beim Verlag nachfragen. Wann? Wenn ich in Dreiteufelsnamen wissen will, wer Autor und Illustrator des Buches ist, das ich gerade in der Hand halte. Nicht wichtig? Dem Kind eh nicht, siehe oben. Vielleicht aber interessiert es Erwachsene, die zu gern wüssten, was die Gabriel Hoffmann, die Michaela Noll sonst noch macht, außer das geniale Buch, das wir gerade in Händen halten. Die haben sogar einen Preis gekriegt, das steht im Buch drinnen, freut mich, gratuliere.

Es gibt sie, die begeisterten Erwachsenen, die Bücher für den Kindergarten, für Krabbelstube und Schule auswählen: Wenn man will, dass sie über das gängige Angebot hinaus die „Schätze“ suchen, finden und kaufen, sollten sie vielleicht auch ein klein wenig besser über Autoren informiert werden.

Ich weiß jetzt, dass „Krokonil und Tupfentiger – eine Geschichte für Buchstabenverwirbler und Wörtererfinder“ (Tryolia Verlag 2015) auf jede meiner Buchempfehlungslisten kommt. Mehr Info über die beiden Künstlerinnen hätte mich aber schon erfreut. Wir wollen doch alle, dass Kinderliteratur wie die Literatur für die Erwachsenen behandelt wird. Na eben. Ich muss bei diesen Romanen bei der Vita der Autoren beispielsweise immer lesen, dass die geniale Monika Helfer die Frau vom Köhlmeier ist, dabei will ich das nun nicht so vordringlich wissen.

Aber nun Schluss mit lustig: Hinweise auf Alter, Ausbildung, Werdegang von Autoren und Illustratoren von Kinderbüchern sind angebracht, es sollte Standard sein, neue Künstler kennenzulernen, sich den Werdegang der arrivierten „Klassiker“ wie Janisch, Bansch, Wolfsgruber, Habinger immer wieder mit Freude durchzulesen. Für manche ist es vielleicht auch das erste Mal.

Christina Repolust leitet des Bibliotheksreferat der Erzdiözese Salzburg