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Läufer, Pedalritter und ein Balancekünstler

STICH-WORT

24/05/13 Sportiv geht es zu bei der Langen Nacht der Kirchen heute Freitag (24.5.)! Wobei man natürlich sagen muss, dass größere Städte entschieden im Vorteil sind: In Graz gibt es gar eine Tour „Im Laufschritt von Kirchturm zu Kirchturm“.

Von Reinhard Kriechbaum

Nun könnte man die Sache ja jederzeit auch in Salzburg im Laufschritt angehen, an Kirchtürmen besteht bekanntlich kein Mangel. Freilich: Angesichts der Überschaubarkeit der Innenstadt wäre es hierorts mit der sportiven Leistung so weit nicht her. Um die Pulsfrequenz zu erhöhen und ernsthaft Kalorien abzubauen, tut’s wohl keine Stadt unter Graz. Für Linz wäre es vielleicht eine Option, den Pöstlingberg mit einzubeziehen. Vielleicht sollte man diesbezüglich in Salzburg über Maria Plain nachdenken.

Mein persönlicher Lieblingssatz bei der Ankündigung des Grazer Kirchturm-Laufs: „Im lockeren Tempo laufen wir im Stadtgebiet an mehreren Kirchen vorbei.“ Das soll ja vorkommen bei Veranstaltungen dieses Zuschnitts, seien es nun Tage der Museen oder Lange Nächte der Kirchen – dass sich nämlich die Sache in einer gewissen Eile und keineswegs mit der gebotenen Tiefgründigkeit abspielt.

In der Erzdiözese Salzburg rechnet man „bei gutem Wetter mit 17.000 Besuchern“, die zu den 230 Veranstaltungen in 50 Kirchen kommen werden, so Projektkoordinator Stephan Binder dieser Tage. Da hat er den Besorgnis erregenden Wetterbericht und den Temperatursturz noch nicht ahnen können.

Immerhin: ein paar Kalorien kann man bei der Domturmbesteigung abbauen (nicht vergessen: Zählkarten beim Infopoint „Offener Himmel“ in der Franziskanergasse holen). Und von wegen „an Kirchen vorbei laufen“: Im Lungau, wo alle Pfarrgemeinden mitmachen, ist man heute Abend sogar eingeladen, mit Fahrrädern von Kirche zu Kirche zu fahren. Innerhalb der jeweiligen Pfarrverbände werden alle Kirchen ab- und angefahren. In und um Tamsweg ist man beispielsweise von 18.30 bis 23.30 Uhr unterwegs. Wenn man der Programmvorschau trauen darf, bleibt’s dort nicht bei der Kirchenschau von außen.

Man darf annehmen, dass der liebe Gott seine schützende Hand auch über die Lungauer Kirchen-Radler halten wird. Andrerseits: In der Langen Nacht der Kirchen, die ja österreichweit stattfindet, ist seine Aufmerksamkeit wohl an vielen Orten dringender vonnöten. Zum Beispiel über dem Wiener Stephansdom, wo ein Slackliner schon ein Seil vom Hauptturm zu einem der kleinen Türme an der Westfassade gespannt hat. Der Tiroler Christian Waldner wird sich dort produzieren.

Nein, man verlässt sich angesichts solcher Konkurrenz, die Gott mächtig herausfordert, im Lungau nicht ausschließlich auf den Schutz von oben und hat sicherheitshalber einen „Patschen-Notruf“ eingerichtet.

Die Salzburger Angebote bei der Langen Nacht der Kirche: http://www.langenachtderkirchen.at/salzburg/

 

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