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Trösterin der betrübten Briefträger

STICH-WORT

24/11/11 Keine Sorge, man muss die Gottesmutter nicht despektierlich abschlecken: Die Weihnachtsmarke der Post, die das Gnadenbild von Maria Plain zeigt, ist selbstklebend. - Weihnachtsgrüße als Brief, Mail oder SMS?

altZwei Weihnachtsmotive legt die Österreichische Post heuer auf, eine davon zeigt die "Consolatrix afflictorum" (Trösterin der Betrübten) – das Gnadenbild von Maria Plain. Das im Original 40 mal 50 Zentimeter große Ölgemälde eines unbekannten deutschen Barockmalers ist im 17. Jahrhundert im Raum Regensburg entstanden.

„Ein Täfele unser lieben frauen bild, so dass khindlein vor Ihr ligendt hat.“ – so die älteste Beschreibung des Bildes aus dem Jahr 1652. Erst später ist die „Montur“ dazugekommen, die Krone, der Sternenkranz und eine edelsteinbesetzte Collane mit Malteserkreuz.

Der unbekannte Meister hat die Bildkomposition nicht selbst erfunden; diese geht vielmehr auf die so genannte „Madonna di Loreto“ von 1511/1512 des Malers Raffaelo Santi di Urbino zurück. Das Plainer Gnadenbild erscheint seitenverkehrt zum Original, das sich seit den Tagen Napoleons I. im Museum Condé in Chantilly befindet. Für die Bildtafel in Maria Plain hat der Maler also offensichtlich eine Druckgraphik des Originals verwendet (da kommen solche Seitenverdrehungen oft vor). Er hat den Hl. Josef einfach weggelassen.

Die Marke erscheint in einer Auflage von 3,6 Millionen Stück und wird von der Post als "Rollenmarke" - also in einer Rolle mit jeweils 50 Stück - verkauft. Eine Auflage von über 3,6 Millionen Stück: Daran sieht man, dass Facebook und Email das Weihnachtspost-Schreiben noch nicht wirklich verdrängt hat. Davon können die Briefträger ein (Weihnachts-)Lied singen. Normalerweise werden in Österreich täglich rund vier Millionen Briefe zugestellt, im Advent sind es bis zu doppelt so viele.

Stimmt schon: Der Brief-Verkehr geht „dank“ Email schon kontinuierlich zurück, auch zu Weihnachten. Weil aber das Online-Shopping zunimmt, haben die Paketzusteller zu Weihnachten deutlich mehr zu tun als früher.

Europaweit sind heute Textnachrichten die bevorzugte Methode beim Versenden von Weihnachtswünschen (50 %). Das hat eine internationale Studie jüngst ergeben. Österreicher ticken aber anders: Sie rufen lieber an (57 %) oder schicken eine Postkarte (41 %). Weniger Unterschiede gibt es auf der Frage, wie man die Weihnachtsgrüße am liebsten erhält. Man freut sich am meisten über eine klassische Postkarte und über einen Anruf. Nur jeder fünfte Österreicher mag Weihnachtsgrüße als SMS bekommen; europaweit sind es immerhin 44 %.
(Post AG/pts/dpk-krie)

Bild: Post AG

 

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