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Pamina, wo bist Du?

STICH-WORT

27/01/22 Heute Donnerstag (27.1.) ist Mozarts 266. Geburtstag. Kein Zufall, dass das Salzburger Landestheater gerade heute auf die Wiederaufnahme der Zauberflöte verweist – und in dieser Aufführung am 12. Februar gibt’s ein besonderes Musik-Schmankerl.

Von Reinhard Kriechbaum

„Pamina, wo bist du?“ schmachtet Tamino. Auch Papageno drückt das Single-Dasein aufs Gemüt: „Ach Weibchen, wo bist du?“ Es ist eine Einlagenummer, die man – mit Sicherheit – in Salzburg das allererste Mal wird hören können. Das Duett mit dem Titel Pamina, wo bist du? Ist vermutlich im Umfeld der „Zauberflöten“-Uraufführung entstanden und erstmals in einer Abschrift um 1800 aufgetaucht.

In den Nachtragsband zur Neuen Mozart-Ausgabe sind auch verschiedene unter dem Namen Mozart überlieferte Kompositionen als „Werke zweifelhafter Echtheit“ gelandet. Dazu gehört dieses Duett für Tamino und Papageno. Die Noten liegen heute in der Lippischen Landesbibliothek Detmold.

„Sensationelle Wiederentdeckung“ heißt es auf der Website des Landestheaters. Ganz so ist's nicht. Richard Genée, Theaterkapellmeister und Librettist von Strauß-Operetten wie Eine Nacht in Venedig oder Die Fledermaus, auch von Millöckers Der Bettelstudent, machte das Duett schon 1898 in den „Mittheilungen für die Mozart-Gemeinde in Berlin“ publik. In einem Klavierauszug der Zauberflöte aus dem frühen 20. Jahrhundert war es auch drin. Dann hat man es als fragwürdig ausgegliedert. Gibt ja ausreichend andere nette Stücke in der Zauberflöte.

Für drei Schallplattenproduktionen (1972, 1973 und 1991) hat man das Duett eingespielt und 2018 wurde es konzertant in der Schweiz aufgeführt. „Es konnten jedoch keine Hinweise gefunden werden, dass das Duett seit 1802 tatsächlich erneut in szenischem Rahmen aufgeführt wurde“, schreibt das Landestheater.

Wie Ulrich Leisinger, wissenschaftlicher Leiter der Internationalen Stiftung Mozarteum, 2016 in einem Bericht zum Duett dargelegt hat, lassen Notizen und Stil des Duetts darauf schließen, dass es auf einen Entwurf von Mozarts Arbeit an der Zauberflöte zurückgeht. Darüber hinaus habe Emanuel Schikaneder 1802 angedeutet, dass ihm ein noch ungespieltes Zauberflöten-Duett aus der Feder Mozarts vermacht wurde. Seither aber gilt – zumindest auf der Bühne – die letzte Textzeile besagter Petitesse: „Stille, stille, stille, still!“

Die Zauberflöte (Regie Christiane Lutz, Dirigent Gabriel Venzago). Wiederaufnahme am 12. Februar, Aufführungen bis 16. April – www.salzburger-landestheater.at
Bild: Salzburger Landestheater / Anna-Maria Löffelberger
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