Tag des Denkmals

STICH-WORT

22/09/17 „Heimat großer Töchter“ ist Thema am „Tag des Denkmals“ am kommenden Sonntag (24.9.). Nicht so furchtbar viel Optionen im ehemaligen Fürsterzbistum Salzburg? Stimmt gar nicht. Über dem Frauen-Aspekt darf man obendrein nicht vergessen, dass es an diesem Tag, ausgerufen vom Bundesdenkmalamt, ja primär um schützenswertes Bau-Kulturgut geht.

Von Reinhard Kriechbaum

Die Frauen geben schon auch was her. Im Schloss Goldenstein und der dortigen Schule wird man auf die Spuren Romy Schneiders geleitet. Ein wenig weiter, in Hallein, ist die ehemalige k. k. Tabak- und Zigarrenfabrik ein Thema, ein Stadtpaziergang gilt den Halleiner „Tschikweibern“. In Radstadt sind das Haus Schütte-Lihotzky und die Architektin Ziel der Betrachtungen.

„Entsprechend dem diesjährigen Motto vermitteln heuer Baudenkmale die verschiedensten Lebens- und Berufsverhältnisse von Frauen“, bekräftigt die Salzburger landeskonservatorin Eva Hody. „Dabei rücken nicht nur berühmte Frauen in den Fokus, sondern es sollen mit den baulichen Denkmalen auch Erinnerungen an anonyme Frauen geweckt und deren Lebensgeschichten erfahrbar gemacht werden.“

„Schöne Frauen in Leogang“ zeigt man im dortigen Bergbau- und Gotikmuseum. Mit denen werden die Bäuerinnen im 18. Jahrhundert, die man im Freilichtmuseum zum Thema macht, vermutlich nicht recht konkurrieren können. Schon viel eher die Gräfin Szápàry, die als Besitzerin der Burg Finstergrün im Lungau in der Region viel bewirkt hat.

Im Haus der Katholischen Aktion am Kapitelplatz zeigt man, welchen Platz die einst im Paracelsusbad befindlichen Steinbilder von Rosita Magnus jetzt gefunden haben. Ebenfalls gerettet und transferiert ist der Marmorsaal im ehemaligen Bahnhof worden, er ist jetzt im Augustinerbräu Mülln. Frauen kommen dort eher als Kellnerinnen vor. Viel attraktiver also das Schloss Arenberg, wo man unter dem Motto „Wohin führst du mich?“ die Salzburger Jahre der Anna Bahr-Mildenburg erhellt. Nannerl und Constanze liegen im Mozart-Wohnhaus auf der Hand.

Nannerl ist auch in St. Gilgen ein Thema (dorthin hat sie geheiratet und war fürderhin Freifrau von Sonnenburg. A propos St. Gilgen. Dort gibt es Bezüge zur Dichterin Marie von Ebner-Eschenbach. Im heimatkundliches Museum „Wetzlhäusl“ erinnert man an die Arbeitswelt der Klöpplerinnen im 17. und 18. Jahrhundert. Und in der ehemaligen Volksschule, jetzt Sitz des Museums der Zinkenbacher Malerkolonie, gedenkt man an Lisel Salzers „Künstlerleben zwischen Wien und Seattle“.

Tag des Denkmals, Sonntag 24. September. Das Angebot in Stadt und Land Salzburg: tagdesdenkmals.at

Bilder: Bundesdenkmalamt (1); dpk-krie (1); Keltenmuseum (1)

Zur Hintergrund-Geschichte „Tag des schutzlosen Denkmals“