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Für Millionen

HINTERGRUND / FESTSPIELE / MEDIEN

09/09/20 „Ausgerechnet Salzburg, einer der weltweit größten Star- und Kommerzrummelplätze, zeigt in Sachen Barrierefreiheit und Demokratisierung des Zugangs was möglich ist“, hieß es kürzlich anerkennend im Newsletter des Online-Theaterforums nachtkritik.de.

Solches Lob will was heißen, denn die Berliner Kollegen gehören gemeinhin nicht zu jenen, deren Stirn am Boden anschlägt vor Devotheit unseren Festspielen gegenüber. Worin sie sich von lokalen Medien wohltuend unterscheiden.

Abend für Abend ist im vergangenen August eine Veranstaltung in Bild und Ton dazu gekommen. ARTE Concert begleitete die 100. Salzburger Festspiele mit einem täglichen Streaming-Angebot im Netz.

Barrierefreiheit und Demokratisierung in konkreten Zahlen: Insgesamt verzeichneten die 31 Übertragungen von den Salzburger Festspielen auf ARTE Concert mehr als 782.000 Videoabrufe.

Größter Beliebtheit erfreuten sich die beiden Opernpremieren Così fan tutte von Christof Loy und unter der musikalischen Leitung von Joana Mallwitz (mit circa 113.000 Aufrufen) und Strauss' Elektra, inszeniert von Krzysztof Warlikowski und dirigiert von Franz Welser-Möst (mit circa 90.000 Aufrufen). Mit insgesamt mehr als 197.000 Aufrufen stießen auch Igor Levits Interpretationen von Beethovens Klaviersonaten, die dieser an acht Abenden darbot, auf großes Interesse, meldet ARTE.

Die Salzburger Festspiele 2020 werden also nicht nur als Covid-Trotzer in die Annalen eingehen, sondern auch als das medial bestdokumentierte in der Geschichte des Festivals.

Ansehnlich auch andere von ARTE veröffentlichten Zahlen: Die Dokumentationen Das große Welttheater - Salzburg und seine Festspiele (rund 35.000 Aufrufe) und Karajans Rosenkavalier 1960 in Salzburg - Sternstunden der Musik (etwa 23.000 Aufrufe) nahmen es sogar mit Anna Netrebko und Yusif Eyvazov auf, deren Arienabend am 27. August online gestellt wurde und 25.500 mal aufgerufen wurde. Auch gut gefragt war das Barock-Konzert von Sonya Yoncheva mit circa 22.000 Aufrufen ab 14. August. Das Datum des Online-Stellens ist bei den aktuellen Zahlen natürlich zu berücksichtigen, es werden im Lauf der nächsten Wochen gewiss noch viel mehr.

Insgesamt haben im Monat August mehr als 3,8 Millionen Menschen die Möglichkeit in Anspruch genommen, die Salzburger Festspiele über die diversen Kanäle von ARTE, dem ORF, 3sat und dem Bayerischen Rundfunk medial zu verfolgen.

Auch der ORF hat eine Jubelmeldung in Sachen sommerlicher TV-Kultur losgelassen: Insgesamt erreichte das ORF-Fernsehen mit seinen Übertragungen aus mden diversen Festspiel-Orten fast 3,7 Millionen Menschen, „das entspricht 49 Prozent der heimischen TV-Bevölkerung über zwölf Jahren“. Insgesamt präsentierte Ö1 rund siebzig Übertragungen von 17 heimischen Festivals, das entspricht rund 120 Stunden Programm der unterschiedlichsten musikalischen Richtungen (von Alter Musik über Klassik bis zu Zeitgenössischem, Elektronik, Jazz und Weltmusik).

Für Salzburg gilt ein Seherkreis von 3,546 Millionen Menschen. 130 Stunden Salzburg-Programm gab es im ORF. Bis zu 476.000 sahen am 1. August den Jubiläums-Jedermann mit Tobias Moretti und Caroline Peters in ORF 2 (im Schnitt waren es 416.000). „Das bedeutet Bestwert für eine Salzburg-Produktion im ORF seit 2005“, so der ORF in seiner Presseaussendung heute Mittwoch (9.9.). Auch im ORF waren Cosi fan tutte (bis zu 279.000) und Elektra (bis zu 244.000) beachtlich nachgefragt. Die Jubiläumsausgabe des vom ORF Landesstudio Salzburg produzierten Festspielmagazins JedermannJedefrau am 1. August sahen bis zu 289.000 Kulturinteressierte. Die Spezialausgaben des „Kulturmontag“ am 27. Juli und 3. August fand bis zu 354.000 Interessenten.

Via EBU wurden diesen Sommer 37 von Ö1 produzierte Konzerte und Opern von weltweit 31 Stationen – u. a. auch in Australien, China, Japan und Korea – übernommen und insgesamt bisher 58 Mal in 20 Ländern gespielt. (ARTE/ORF/dpk-krie)

Die meisten Festspiel-Aufzeichnungen stehen noch bis November 2020 im Netz - arte.tv/salzburg
Bilder: Filmstills ARTE

 

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