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Zuerst ein Museum ganz ohne eigene Bilder

HINTERGRUND / RESIDENZGALERIE

19/08/13 111 Ausstellungen und 97 Publikationen in 90 Jahren. Das ist die Bilanz von neunzig Jahren Residenzgalerie Salzburg. Am Samstag (17.8.) hat man aus dem Anlass ein „Fest der Künste und der Fantasie“ gefeiert.

204Teilnehmer am Young Singers Project der Salzburger Festspiele sowie eine Stabakrobatik von Sanddorn-Balance mit Rigolo und Doris Kirschhofer standen auf dem Programm. Gemälde der Residenzgalerie wurden durch Modelle von Check & Art Bodypainting lebendig. Musik von Bari Kiss und Waltraud Theresia Nagl und Erfrischungen luden zum Verweilen ein.

Die Residenzgalerie Salzburg wurde Ende August 1923 eröffnet – als ein Museum ohne ein einziges Kunstwerk. Präsentiert wurden damals Leihgaben aus Adelssammlungen, Klöstern und Museen. Zur wechselvollen Geschichte der Residenzgalerie zählen unter anderem die Schließung im Zweiten Weltkrieg und die Wiedereröffnung 1952. Die Qualität der Sammlung und das ambitionierte Ausstellungsprogramm in den vergangenen Jahrzehnten brachte der Residenzgalerie internationale Würdigung. Die Bedeutung der Sammlung ist auf den Erwerb von 69 Gemälden aus der ehemaligen Adelssammlung Czernin zurückzuführen. Diese wurden als Dauerleihgaben bereits seit 1954 ausgestellt.

Der damalige Landeshauptmann Wilfried Haslauer senior ermöglichte am 4. Juni 1980 den Kauf von 41 Werken der Sammlung, darunter Rembrandts Frühwerk "Betende alte Frau". Rudolf Graf Czernin von Chudenitz schenkte dem Land Salzburg zwei weitere Gemälde seiner Sammlung. Die insgesamt 71 Gemälde aus der ehemaligen Sammlung Czernin stehen unter Bundesdenkmalschutz.

203Zwischen 1952 und 1994 wurden Kunstwerke von Sammlern und aus dem Kunsthandel gekauft, um die Sammlung auszuweiten. Vor 30 Jahren übergab die Residenzgalerie ihre Bestände des 20. Jahrhunderts an das damals für zeitgenössische Kunst gegründete und zuständige Museum Rupertinum und konzentrierte sich auf die europäische Malerei des 16. bis 19. Jahrhunderts. Abgerundet wird die bestehende Gemäldesammlung durch einen kleineren Bestand an Grafiken und Skulpturen.

Ab 1956 setzte die bis heute andauernde Tradition der Präsentation von Leihgaben der Sammlung Schönborn-Buchheim Wien ein. Diese sind neben den Sammlungen des Fürsten von und zu Liechtenstein sowie privaten Leihgebern eine erlesene Ergänzung und Bereicherung. Neben dem Barock fanden Naive Malerei, Phantastischer Realismus und die Geschichte der Salzburger Festspiele ebenso Beachtung wie Rottmayr, Makart, Holzmeister, Steinhart, Faistauer oder Kokoschka.

Werke aus den eigenen Beständen der Residenzgalerie bilden stets den Kern von mit internationalen Leihgaben bestückten Themenausstellungen und historischen Schwerpunkten. In Sonderausstellungen wird seit 1994 der Dialog von historischer mit zeitgenössischer Kunst gepflegt. (LK)

„Neues Sehen“ ist Titel der derzeitigen Sonderausstellung mit Bildern aus eigenen Beständen, bis 9. Februar 2014 - www.residenzgalerie.at
Bild: LMZ / Franz Neumayer
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