Rück- und Vorausblicke

HINTERGRUND / SALZBURG MUSEUM

17/01/17 Die Neugestaltung des Festungsmuseum und ein "Sound of Music Center" stehen auf der To-do-Liste des Salzburg Museums. Beide Projekte sollen bis 2019 umgesetzt sein, hieß es in einem Pressegespräch heute Dienstag (17.1.).

Wenn das Salzburg Museum für 2016 ein Besucherplus von 4,3 Prozent meldet, muss man diese Zahlen genauer anschauen: Von den insgesamt 878.570 Besuchern sind ja rund vier Fünftel solche der Festung und werden aufs inkludierte Festungsmuseum quasi "mitgebucht". Dabei ist dort im Vorjahr der Besuch ein wenig zurückgegangen (-2,9 Prozent), bedingt durch eine längere Verweildauer der Gäste im Hohen Stock und eine behördlich festgelegte Obergrenze an Menschen. Umso bemerkenswerter, dass man in der Residenz durch die Salzburger Landesausstellung die Frequenz um gleich 90 Prozent (auf 95.741 Besucher) erhöhen konnte. Das Spielzeugmuseum und das Volkskundemuseum im Monatsschlössl legten stark zu.

Im Jahr 2019 feiert Salzburg das 500-Jahr-Jubiläum zum Amtsantritt von Erzbischof Matthäus Lang von Wellenburg. Bis dahin soll die Adaptierung und Neugestaltung des Festungsmuseums abgeschlossen sein. Das inhaltliche Gesamtkonzept ist fertig und soll nun schrittweise umgesetzt werden. Die neu konzipierte Ausstellung wird mit Objekten aus den mittelalterlichen Beständen des Salzburg Museum Einblicke in die Geschichte der Festung liefern. Auf insgesamt 1.270 qm wird man verschieden Aspekte des Mittelalters zeigten.

Peter Husty hat die Leitung für die Erarbeitung eines Konzepts für ein "Sound of Music Center" im ehemaligen Barockmuseum im Mirabellgarten. "Da das im zweiten Halbjahr 2016 von privater Seite lancierte Parallelprojekt im ehemaligen Gebäude der Deutschen Bank in der Schwarzstraße offensichtlich nicht mehr länger verfolgt wird, werden im ersten Halbjahr 2017 die weiteren inhaltlichen und architektonischen Projektüberlegungen vom Salzburg Museum präzisiert und ausgearbeitet werden": So der status quo dieser Endlos-Geschichte.

Barrierefreiheit ist weiterhin ein Thema fürs Museum: Das Projekt „Leichte Sprache in der Salzburger Landesausstellung“ wurde im November mit dem österreichweiten Inklusionspreis ausgezeichnet. Für 2017 liegt bereits eine Zusage für eine Projektförderung des Bundeskanzleramtes Sektion Kunst und Kultur vor. Für „Sag es einfach. Sag es laut. Leichte Sprache als Schlüssel zum Museum“ wurden Euro 25.000 Euro zugesagt. Bei diesem Projekt geht es darum die „Leicht Lesen“-Texte in der Ausstellung „Erzähl mir Salzburg!“ sozialwissenschaftlich zu evaluieren. Das Projekt findet in Kooperation mit der Universität Salzburg und der Universität Mozarteum Salzburg statt.

Die Kunstvermittlung kann sowohl in der Neuen Residenz als auch im Spielzeug Museum schöne Erfolge verzeichnen. Insgesamt haben im Spielzeug Museum 11.090 Personen ein Programm besucht (Geburtstagspartys für Kinder sind ein Renner). In der Neuen Residenz haben insgesamt 32.071 Personen an Vermittlungsprogrammen teilgenommen, davon 15.062 Schülerinnen und Schüler (46,96 %). Ein Erfolg war 2016 die Zeitreise ins 19. Jahrhundert, die der Verein Spektrum in Zusammenarbeit mit dem Salzburg Museum veranstaltete (31.5-4.6 2016). Insgesamt nahmen 515 Kinder daran teil. Hervorzuheben ist auch die Kooperation mit den Landesberufsschulen, 2016 waren 134 Berufsschulgruppen (2124 SchülerInnen) zu Gast in der Neuen Residenz.

Im April 2017 startet das neue Vermittlungsformat „Kunst & Kipferl“. An jedem letzten Sonntag im Monat wird dabei Kunst, Kultur und Geselligkeit in den Mittelpunkt gerückt. Erwachsene erwarten 50-minütige Kurzführungen und Kunstgespräche. Parallel dazu haben Kinder die Möglichkeit zu spielerischen Ausstellungsbesuchen und kreativen Experimenten. Erstmalig wird sich das Salzburg Museum Ende Juni an der Kinderstadt „Mini-Salzburg“ mit einem Programm beteiligen. Im März 2017 gibt es unter dem Motto „Mein erster Museumsbesuch“ eine Aktionswoche für Kindergärten. Anlässlich des Jubiläums "500 Jahre Protestantenvertreibung" ist zwischen 7. und 10. Februar eine Aktionswoche für Schulen geplant. Wie bereits berichtet wird im Spielzeugmuseum Neue Angebote für Babys und Krabbelkinder im Spielzeug Museum ein zusätzliches Programm für Krabbel- und Kindergartenkinder angeboten.

Nach wie vor sei die Einrichtung eines Wissenszentrums angedacht, so Direktor Martin Hochleitner. Die Vorzeichen hätten sich zwischenzeitlich etwas geändert. "So wird nun nach Prüfung sämtlicher Alternativoptionen eine Lösung durch die Erweiterung und Modernisierung der Depots in der Alpenstraße angestrebt." 2018 will man die bislang vom Museum der Moderne genutzten Depotflächen übernehmen und adaptieren. (Salzburg Museum)

Bild: dpk-krie
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