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Affen, Sauställe und Nachtlandschaften

GALERIE  IM TRAKLHAUS / SCHWERPUNKT MALEREI

21/11/13 Der Ausstellungstitel „Schwerpunkt Malerei“ weckt vielleicht zu hohe Erwartungen. Es ist keine größere Standortbestimmung. In der Galerie im Traklhaus geht es um vier ziemlich junge österreichische Künstler, die eben vor allem malen.

Von Reinhard Kriechbaum

086Vor allem malen sie gegenständlich. Damit ist man als Künstler seit anderthalb Malergenerationen im Mainstream und also auf der sicheren Seite. Eine eigene Handschrift zu finden und damit wahrgenommen zu werden, ist nicht ganz einfach. Ausstellungen wie diese – die Galerie im Traklhaus kooperiert das erste Mal mit dem Kunst Palais Liechtenstein in Feldkirch – helfen, ein wenig Öffentlichkeit zu ergattern. Die Salzburger Schau wird im Jänner weitergereicht nach Vorarlberg.

Der Salzburger Berthold Bock (der in Berlin lebt) war schon zwei Mal mit Auslandsstipendien des Landes unterwegs, in Rom und Budapest. Bock ist ein ausgesprochener Schwarzmaler: „Nachtwald“, „Sumpfnacht“ sind typische Bildtitel, eine Naturszene in der Dämmerung wirkt schon außergewöhnlich und der hellgelbe Lichtkegel, der im floralen Ambiente auf einen Frauenakt fällt, ist die absolute Ausnahme. Ein Videofilm führt „Dans la tète de l’artiste“. Da sieht man: Das geheimnisvolle Dunkel in diesem Künstlerkopf schlägt sich sogar in schwarzen Fingern nieder.

087Alfons Pressnitz, aus der Steiermark stammend, lebt auch in Berlin. In Salzburg war er vor ein paar Jahren Träger eines Faistauer-Anerkennungspreises. Er bildet ab, was Menschen für einen Saustall hinterlassen, wenn  sie ihre Schreibtische, ihre Computer-Arbeistplätze, aber auch Gartenhäuser und Almhütten verlassen haben. Natur und unaufgeräumte Dingwelt geben malerisch einiges her.

Exotische Gegenden haben es der Kärntnerin Elisabeth Wedenig angetan. Affen und anderes Getier taucht in ihren 088Dschungelbildern auf, aber auch junge Damen. Jener Schimpanse, der Flugzeugmodelle und Papierflieger um sich hat, wirkt doppelt affig. Es könnte Ironie drin stecken.

Schließlich Kevin A. Rausch. Wie seine Landsmännin Elisabeth Wedenig war er 2010 in der Schau „Nächste Generation II“ in der Galerie im Traklhaus präsent. Nicht immer sind die Landschaften so konkret wie im großformatigen „No men’s land“, wo ein Kerl recht verloren in die Pampa blickt. Öfters mal erweckt Rausch den Eindruck, dass seine Figuren in symbolschweren, unbestimmten Farb- und Chiffrenflächen versinken. Irgendwie stecken sie dort fest, sogar wenn ein „Runner“ einem Bild den Namen gegeben hat.

Bis 4.1. in der Galerie im Traklhaus – www.salzburg.gv.at/traklhaus
Der neue Kooperationspartner Kunst Palais Liechtenstein - www.palaisliechtenstein.at
Bilder: Galerie im Traklhaus

 

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