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Witz und Andacht

GALERIE ALTNÖDER / POLLHAMMER, RESCH

17/06/13 Beide Künstler arbeiten mit Wegwerfmaterialien. Hans Pollhammer gibt dem klassischen Ready Made einen widersprüchlichen Sinn, indem er vorgefundene Gegenstände durch Hand bearbeitet. Bernhard Resch erzielt mit den angewandten Abfallprodukten eine Wirkung, die uns von althergebrachter sakraler Kunst vertraut ist.

Von Ulrike Guggenberger

http://www.galerie-altnoeder.com/images/pollhammer_jawohl.jpg„Strichmanderl“ Zeichnungen: eine unvergessene Begegnung des Galeristen Ferdinand Altnöder mit Hans Pollhammer an der Sommerakademie vor vielen Jahren. Spielerischer Ernst und hintergründig-geistreicher Humor prägen bis heute Pollhammers Werk. Strichmännchen auf Miniformaten und lautmalerische Dialektwörter gehören zu seinem festen Repertoire.

Mit großem technischen und handwerklichen Können geht Hans Pollhammer mit Dingen und malerischen Techniken unkonventionell um, er verwendet sie nach Lust und Laune auf seine Art.

An einem altmodischen Musterkoffer hantiert er mit einem Flaschenzug, auf dass der Betrachter seine persönliche Sehhöhe einstellen kann. Im Inneren verstaut er kleinformatige „Musterbilder“ in Pollhammers Manier gemalt. Mit dem so genannten „Seerosenkoffer“, installiert auf einem Bügelbrett – sind es Phantasien während des Bügelns? – kann man sich hingegen selbst unterhalten und Unterwasseraufnahmen des legendären Forschungsschiffs „Calypso“ mittels einer „Seebrille“ abspulen. Großformatig arbeitet er mit Stars vergangener Tage etwa mit Jean Paul Belmondo. Schließlich verblieb vom geplanten Bild Nr. 20 nur der Nagel an der Wand, „..der Raum sei sonst überfüllt“ befand der Künstler.

Mystisch-potent die Installation von Bernhard Resch. Sie füllt drei Wände der Galerie vollständig aus, so ergibt sich gleichsam ein Raum im Raum. Eine Art sakrale Stimmung, Assoziationen zu einem Flügelaltar, entstehen wie von selbst durch die dunkle, feierliche Farbgebung sowie der zwei in den Raum ragenden Seitenflügel. Menschliche Köpfe, organische und geistige Elemente, irdische und überirdische Metaphern bevölkern die Flächen. Ein strahlender Mittelpunkt

zieht den Blick auf sich, still kann der Betrachter vor der geheimnisvollen Inszenierung stehen und staunen, vergleichbar den Gläubigen einst in den Kirchen. Im Studieren der verwendeten Materialien landen wir wieder im Jetzt: In Wolle gestickte Symbole auf gefärbten, verschweißten Plastikfolien.

Bis 22. Juni in der Galerie Altnöder – www.galerie-altnoeder.com
Bilder: Galerie Altnöder

 

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