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Ortsfest auf Wanderschaft

EBORANGALERIE / NEUERÖFFNUNG

25/10/12 Dem Stadtteil Lehen bleibt man treu, und dem Standort auch: Eigentlich hat die Galerie Eboran, die nun „eborangalerie“ heißt, bloß die Straßenseite gewechselt. Im Haus Ignaz-Harrer-Straße 38 residiert man nun, im zweiten Stockwerk, mit Glasfront zur Straße hin. Heute Donnerstag (25.10.) ist Eröffnung.

Von Reinhard Kriechbaum

Eine weitere Aufwertung von Lehen als Kultur-Stadtteil von Salzburg. Die Ausstellungsräume der eborangalerie sind nun zeitgemäß, sprich: 200 Quadratmeter, flexibel zu „bespielen“, eine Innenraum-Null-Architektur, die den ausgestellten Dingen nicht im Weg steht. Der letzte Standort war ja die alte Lehener Polizeiwachstube – ein Schelm, der bei einem Galeriebesuch über die auffälligen Amtsstunden am frühen Abend nachdachte. Die bleiben übrigens auch in Zukun ft aktuell: Dienstag bis Freitag von 18 bis 20 Uhr.

Ein kleiner Ausflug in die Galeriegeschichte: Gegründet wurde die Galerie Eboran 1984 durch Veronika Hitzl in einer Zahnarztpraxis in der St.Julien-Straße. Daher kommt auch der Name, es ist jener des Zahnarztes rückwärts gelesen. Nächste Stationen waren eine aufgelassene Reifenhalle in der Bergheimerstraße und zuletzt eben die ehemalige Polizeiwachstube Lehen in der Ignaz Harrer Straße.

„Der neue rund 200 Quadratmeter große Galerieraum ist für Installationen, großformatige Arbeiten, Objekte und Video ausgezeichnet geeignet“, freut sich Veronika Hitzl. „Die eborangalerie wird weiterhin eine Low-Budget-Galerie bleiben, die vom Engagement der Künstlerinnen und Künstler und der aktiven Mitarbeit des Trägervereins lebt.“

Übrigens wird man von der eborangalerie bald ziemlich direkt auch hinübergehen können zum Fotohof und zur Stadtgalerie. Es entsteht demnächst ein direkter Zugang zum alten Stadtwerkegelände durch die Häuserzeile an der Ignaz-Harrer-Straße.

Als Eröffnungsausstellung hat man Dieter Huber eingeladen. Er zeigt hier erstmals die aufwändige fotografische Installation „MARE MORTO“ zum gleichnamigen Flüchtlingsprojekt. Die kreisrunden Arbeiten in unterschiedlichen größen entstanden auf der Basis mehrjähriger fotografischer Recherchen des Künstlers in Sizilien, Lampedusa und auf anderen süditalienischen Inseln. Die Doppelbedeutung des Titels bezieht sich einerseits auf die unzähligen versunkenen Flüchtlingsboote und deren Passagiere im südlichen Mittelmeer. Aber auch eine Buch auf Lampedus heißt so. 3 x 33 Bilder umfasst der Zyklus, er zeigt zerstörte Flüchtlingsboote und allerlei Relikte. Mit LED-Licht sind diese Arbeiten beleuchtet, sie sind frei an der Wand, am Boden liegend oder von der Decke hängend als Mobile installiert.

Eröffnung der neuen Galerieräume heute Donnerstag (25.10.) um 19 Uhr. Die Schau „MARE MORTO“ von Dieter Huber ist bis 7. Dezember zu sehen - www.eboran.at
Bilder: eborangalerie

 

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