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Wie das Leben so spielt

SALZBURGER KUNSTVEREIN / JAHRESVORSCHAU 2012

25/01/12 Kann Kunst wirklich etwas beitragen, dass das Verhalten der Menschen zueinander besser wird? Einen Spiegel vorhalten kann sie uns allemal, mit ein wenig Blick uns auch auf richtige Fährten schicken. Das Jahresthema heuer im Salzburger Kunstverein: „Wie zusammen leben?“

„Die zeitgenössische Kunst in einer globalisierten Welt hat in den letzten Jahren intensive Versuche gestartet, einer Verhärtung von Kulturkämpfen entgegenzuwirken“, sagt Kunstvereins-Leiterin Hemma Schmutz. Aber inwiefern gelingt es dem kulturellen Sektor, sich wirklich in diese Fragestellungen einzumischen? Das Fragezeichen scheint Hemma Schmutz wohl begründet: „Inwieweit werden Begegnung, Konfrontation und Veränderung in einer konkreten Auseinandersetzung mit dem Anderen wirklich gesucht?“

Jene Schau, die das Jahresmotto auch im Titel trägt, wird Hemma Schmutz selbst kuratieren, „eine internationale Gruppenausstellung, welche sich mit zwischenmenschlichen und interkulturellen Spannungen, die das Zusammenleben mit sich bringt, beschäftigt“. Asyl, Migration und das Verhältnis der Kulturen zueinander sind Dauerthema in Politik und Öffentlichkeit – aber wie könnte „eine künstlerische Praxis aussehen, welche sich jenseits eines ‚preaching to the converted‘ positioniert“? Die Schau von 26. April bis 8. Juli will auch zeigen, dass Kunst „das Potential zur Veränderung des Betrachters in sich trägt“.

Verändert haben sich jedenfalls die in St. Petersburg geborene Künstlerin Anna Jermolaewa und ihre ehemaligen Schulkameradinnen. Anna Jermolaewa lebt seit über zwei Jahrzehnten in Österreich, und auch ihre Freundinnen haben sich zum Teil in die Fremde begeben. „Das vierzigste Jahr“ heißt die Schau, die am 9. Februar eröffnet wird und die spiegeln soll, wie unterschiedlich Lebensentwürfe und ihre Realisierung aussieht.

Im Sommer ist im Künstlerhaus eine Einzelausstellung des in Berlin lebenden österreichischen Künstlers Peter Friedl geplant. Er zählt zu einer Generation von österreichischen Künstlern, die durch ihre internationale Präsenz einen bedeutenden Beitrag zum zeitgenössischen Kunstgeschehen geleistet haben.

„Erhöhte Temperatur. Kunst und Klima“ ist Titel einer Schau im Herbst. Sie soll künstlerische Werke zusammenführen, in denen ökologische Probleme und die Herausforderungen des Klimawandels zum Thema gemacht werden.

Die Jahresausstellung der Kunstvereins-Mitglieder wird die in Berlin lebende Manuela Ammer kuratierengestalten.

Im Ausstellungskabinett stellt im Februar der in Wien lebende Künstler Hannes Zebedin aus. Es folgt eine Ausstellung von Susanne M. Winterling. Im Sommer werden unter dem Titel „Modes of Address“ die Ergebnisse des Künstlersymposiums Ortung in Strobl 2011 gezeigt. Im Herbst und Winter gehört der Studioraum dem jungen Künstlers Johannes Porsch und der Förderpreisträgerin 2011 Elisabeth Schmirl. (Kunstverein)

Zur Ausstellungs-Vorschau: www.salzburger-kunstverein.at
Bilder:Salzburger Kunstverein / Svetlana Loginova (1); Courtesy the artist and Rampa (1);
KP Brehmer Nachlass (1); Elisabeth Schmirl (1)


 

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