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Die große Frage nach der Identität

SALZBURGER KUNSTVEREIN / JAHRESPROGRAMM 2017

16/02/17 Das übergeordnete Thema der Ausstellungen im Salzburger Kunstverein wird im Jahr 2017 die Frage nach der Identität sein. Sie stellt sich in nationalen und übernationalen Zusammenhängen mit Nachdruck. Mit Neugier kann erwartet werden, welche Antworten die Kunst findet.

Wie wird das Individuum wahrgenommen? Wie ist seine eigene Wahrnehmung? Das seien weitere Fragen, erklärt Seamus Kealy, der Direktor des Salzburger Kunstverein. 2017 behandeln viele der Ausstellungen das Thema der Konstruktion des Selbst und der Identität. Miteinander verflochtene Vorstellungen von Phänomenologie und Wahrnehmung spielen eine weitere Rolle im diesjährigen Programm.

In „A Painter’s Doubt. Painting & Phenomenology“ (ab 25. Februar) geht es um Vorstellungen von Wahrnehmung und Philosophie in den Werken von neun Malern und Malerinnen aus Europa. Manche der Maler und Malerinnen arbeiten mit eher abstrakten Ausdrucksformen, andere halten sich ans Figurative oder Gegenständliche. Während Fragen nach der Malerei als Kunstform heute sich eher im Hintergrund dieser Ausstellung halten, ist die Schlüsselfrage, wie die Malerei selbst – vielleicht kraftvoller als jedes andere Darstellungsmedium – eine Methode war und bleibt, in der Zielsetzungen und Darstellungen von Gefühlen und Visionen möglich sind.

„Floating Self“ (ab 6.Mai) betrachtet auf radikalere Weise Konstrukte des Selbst und die Herstellung von Identität durch Massen- und Online-Medien, am Beispiel von Arbeiten von Rabih Mroué, Rosa Rendl, Amalia Ulman.

Die Sommerausstellung (ab 19. Juli) bestreitet Geoffrey Farmer. Für den Kanadier ist das Ausstellen von Kunst „ein Bühnenbild ohne das aufgeführte bedeutungsgebende Theaterstück“. Auf der documenta fand seine Installation „Leaves of Grass“ (zusammengefügt aus unzähligen Schnipseln des Time Magazine) große Bewunderung. Farmer, der 2017 Kanada auf der Venedig Biennale präsentiert, wird für den Salzburger Kunstverein ein spezielles Projekt entwickeln.

Im Herbst untersucht die österreichische Künstlerin Ursula Mayer Begriffe sich verschiebender Gender-Identitäten und die Zukunft des Selbst in der Gegenwart.

Im Kabinett werden dieses Jahr österreichische Künstler und Künstlerinnen, vor allem aus Salzburg, ausstellen, darunter Margareta Klose, das Kollektiv „disposed“, Felix-Benedikt Sturm, Annelies Senfter und Ulrich Nausner. In der Ringgalerie zeigt Nevin Aladağ eine Fotografie-Installation.

Die in Berlin lebende Künstlerin Nevin Aladağ macht Gegenstände des täglichen Gebrauchs ebenso wie Situationen und Handlungen des Alltags zum Ausgangspunkt ihrer Arbeiten und beschäftigt sich mit deren kulturellen und politischen Kodierungen, ihrer Herkunft und Geschichte. Für 2017 ist Nevin Aladağ eingeladen, eine ganzjährige Ausstellung in der Ringgalerie des Salzburger Kunstvereins zu entwickeln. Die Künstlerin wird eine alle vier Gänge umfassende Installation schaffen, die nicht an den Wänden, sondern im Raum hängt.

Die Serie von Präsentationen im Café Cult wird natürlich fortgesetzt. Für die Frühjahrsausstellung gibt es eine Ausschreibung, die sich ausschließlich an Mitglieder des Salzburger Kunstvereins richtet.

In Zusammenarbeit mit dem Bundeskanzleramt Österreich bietet der Salzburger Kunstverein seit 2015 ein internationales AIR-Programm an. Artists in Residence 2017 sind u. a. Nevin Aladağ, Juliana Oliveira Goncalves Dos Santos, Grigoriy Selskiy, Dan-Armand Stancu und Amalia Ulman. (Kunstverein/W.Th.)

www.salzburger-kunstverein.at
Bilder: Salzburger Kunstverein

 

 

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