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Station auf der Suche nach dem Eigenen

KOMPOSTIONSWETTBEWERB MOZARTEUM / BIENNALE

25/03/11 Eigenständige Klangsprache? Das verlangt sich leichter, als junge KOmponisten sie tatsächlich finden, im Klang-, Geräusch- oder Sound-Meer der Gegenwart. Zum dritten Mal veranstaltete das Institut für Neue Musik der  Universität Mozarteum  einen Kompositions-Wettbewerb für Studierende und Absolventen der letzten fünf Jahre. Die Werke der Preisträger wurden am Donnerstag (24.3.) im Rahmen der Biennale präsentiert.

Von Heidemarie Klabacher

Der Kompositionswettbewerb für Neue Musik findet abwechselnd mit einem Wettbewerb für Interpreation alle zwei Jahre statt. Bereits das Preisträgerkonzert 2009 (ausgeschrieben waren Vokalwerke) fand im Rahmen der Biennale statt. Gefragt waren beim dritten Kompositionswettbewerb Werke für  Flöte, Klarinette, Violoncello und Klavier. Auch diesmal entstanden die Werke in Kooperation mit dem Ensemble Recherche: Ihm Rahmen eines Workshops im Dezember 2010 hat das Ensemble alle eingereichten Stücke ausprobiert und mit den Komponisten darüber diskutiert - „Work in Progress“.

Die Jury (Clemens Gadenstätter, Nicolaus A. Huber, Thomas Kessler und Johannes Schöllhorn) hat ihre Wahl getroffen. Am Donnerstag (24.3.) überreichte Rektor Reinhart von Gutzeit die Preise und Urkunden an Hakan Ulus, Marco Döttlinger und Sven Daigger. „Umrahmt“ wurden die Werke der „Jungen“ von Isabel Mundrys und Brice Pausets „Die Vorüberlaufenden“ und Nicolaus A. Hubers „O dieses Lichts!“

„Üç zamanlar?n gruplar?“ für Klarinette, Violoncello und Klavier von Hakan Ulus ist eine Zusammenstellung und Aneinanderreihung gängiger musikalischer Mittel und Ausdrucksformen, etwa Luft- und Klappengeräusche, großzügige Momente der Leere (aus der nicht immer Spannung zu gewinnen war) oder vokale "Beiträge" der Instrumentalisten. Besonders um die aus dem Hals gepresste Stimme der Cellistin sorgte man sich.

Ein großes Solo für Cello ist  „Interieur I“ von Marco Döttlinger: Im überaus verhaltenen Duktus der Eingangstakte wusste die Cellistin Asa Akerberg, mit dem zur Verfügung stehenden Material Aufmerksamkeit, ja Spannung zu erwecken. Vielschichtig und farbenreich begann das Stück, entwickelte sich dann aber in eine seltsam verhaltene, ja zögerliche „Etüde“, bei der die Solistin angehalten schien, ihre Töne auf dem Griffbrett zusammenzubuchstabieren. Die Spannung des Eingangs war danach nicht mehr zu gewinnen.

In einem großen Zug und Schwung floss, brauste und schwoll dagegen Sven Daiggers „Strom“ für Flöte, Klarinette, Klavier und Violoncello von der Bühne des Solitär in den Saal. Es entwickelte sich ein Sog, der mal an der Oberfläche rhythmische Kapriolen mit weißen Wellenkrönchen zu schlagen, dann wieder mehr "von unten" verhaltene Impulse mach oben zu schicken schien. Scherzo-artige Momente, ja sogar gelegentlich durchschimmernde Erinnerungen an eine „romantische“ Klangsprache zogen ebenso vorüber, wie markant fordernde oder sanft federnde Rhythmen.

Teilübertragung am Dienstag, 29.3., 23.03 in Ö1 (Zeitton)

 

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