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PHILOSOPHISCHES CAFE

Abdel-Hakim Ourghi über den zu reformierenden Islam

23/09/16 „Wir wollen uns in den nächsten Veranstaltungen des Philosophischen Cafe dem komplexen Thema Islam zuwenden“, kündigt Werner Thuswaldner an, der die Gespräche mit denjeweiligen Gästen moderiert. Den Beginn macht am 28. September Prof. Abdel-Hakim Ourghi.

Insbesondere wolle man in den bevorstehenden Philosophischen Cafes der Frage nachgehen, ob – und wenn ja, welchen Zusammenhang es zwischen dieser Religion und der Anwendung von Gewalt gibt, so Thuswaldner. Es solle auch erörtert werden, ob ein solcher Zusammenhang in den anderen monotheistischen Religionen existiert.

Der 1968 geborene Abdel-Hakim Ourghi ist ein deutsch-algerischer Islamwissenschaftler. Seit 2011 leitet er den Fachbereich Islamische Theologie/Religionspädagogik an der Pädagogischen Hochschule Freiburg. Ourghi plädiert unter anderem für eine Auslegung des Korantextes mit Bezug zur heutigen Lebenswelt, Freitagspredigten in deutscher Sprache, einen Stopp des Imports ausländischer Imame sowie eine Kontrolle ausländischer Finanzierung von Moscheevereinen, Stiftungen und Dachverbänden. Ourghi fordert nicht nur eine historisch-kritische Lesart des Korans, sondern folgt insbesondere der Koran-Interpretation von Mahmud Muhammad Taha: Dabei werden die mekkanischen Suren des Koran grundsätzlich anders bewertet als die medinensischen.

„Die Aufklärung des Islams hat die Aufgabe, die historisch akkumulierte Wissenstradition von menschengemachtem, oft patriarchalischem Ballast zu befreien“, schrieb Ourghi jüngst in einem Zeitungsartikel. „Die fortdauernde Unmündigkeit der Muslime zeigt sich in der blinden Übernahme von herkömmlichen Denksystemen der Islamgelehrten aus vergangenen Epochen. Durch den Gebrauch der kritischen Vernunft können sich die Muslime in ihrer Religion emanzipieren und zum aktiven Akteur der Selbstbestimmung ihrer religiösen Identität werden.“ (dpk)

Philosophisches Cafe mit Prof. Abdel-Hakim Ourghi: Der Islam in der Geschichte, Gegenwart und Zukunft Europas. 28. September, 19 Uhr, Bibliotheksaula der Salzburger Universität.
Bild: www.herder-korrespondenz.de / privat

 

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