asdf
 

Nicht alles ist nur zum Lachen

KLEINES THEATER / VORSCHAU

12/01/10 Das "Kleine Theater" hat schon ein besseres Jahr erlebt als das vergangene. Nämlich das Jahr zuvor. Aber man jammert nicht, obwohl man 2009 gut 10.000 Besucher weniger zählte als 2008.

Von Reinhard Kriechbaum

Der Besucher-Rückgang hängt sehr mit den Erwartungshaltungen des Publikums und deren Erfüllung zusammen. "Unsere Gäste sind sehr an Komödien orientiert", erklärt Peter Blaikner von Vorstand des Kleinen Theaters. "Wir haben ein Stammpublikum, das sich gerne unterhält. Das Loriot-Programm oder 'Gut gegen Nordwind' von Edi Jäger und Anita Köchl sind immer die ersten Stücke, die ausverkauft sind." Schwerer haben es da schon Produktionen zu ernsten Themen. Und die tauchen natürlich jetzt vermehrt auf, da das Kleine Theater als das Haus der freien Theaterszene für viele Ensembles zum wichtigsten Spielort geworden ist. "Für solche Stücke muss man das Publikum erst gewinnen."

Auch hat es im Vorjahr gegenüber 2009 deutlich weniger Aufführungen (232 statt 276) gegeben, und auch nur halb so viele Termine im "republic" (drei statt sechs). Das drückt auf die Statistik. Der Rückgang der Auslastung von 81 auf 63 Prozent muss trotzdem zu denken geben. In absoluten Zahlen: 31.500 Besucher zählte man 2008, im Vorjahr nur wenig über 20.000. Trotzdem "sind wir finanziell mit einer schwarzen Null über die Runden gekommen", versichert Peter Blaikner.

Nun setzt man wieder mehr auf Kabarett, hat beispielsweise für kommenden Freitag (15.1.) Markus Traxler ("Diener für all") eingeladen, für 29.1. Josef Hader. Im März kommt Christoph Fälbl ("A Life") und im Mai Fifi Pissecker ("Ich kenn Sie, wer sind Sie?"). Damit sollte man auf der publikumssicheren Seite liegen.

Was kommt neu auf der Bühne in den nächsten Monaten? Am kommenden Samstag (16.1.) wird Peter Blaikners Komödie "Abends in der Firma" aus der Taufe gehoben. Shakespeares "Sturm" wird fürs junge Publikum (ab sieben Jahren) von Barbara Sonntagbauer in ein Ein-Frau-Theater verwandelt (Premiere am 31.1.). Am 6. Februar hat "Ostwind", eine Musiktheateraufführung von Arturas Valudskis Premiere. Das Milunas Theater zeigt "Antigone in New York", ein Stück zum Thema Emigration von dem Polen Janusz Glowacki (Premiere 10.2.).

Das Theater Laetitia bereitet die Komödie mit Musik "Jahre später, gleiche Zeit" von Bernard Slade vor (ab 4.3.), das Theater Transit zeigt ab 10.3. "Zwischendurchatmen". Markus Steinwender hat mit dem Theater MAZAB für junge Leute (15+) eine theatrale Umsetzung von Momers "Odyssee" vor (Premiere 4. Mai).

Erstmals beteiligt sich das Kleine Theater als Produktionsstätte an der bundesweiten Theaterinitiative "Weiße Feder - Gemeinsam gegen Gewalt". "Abwärts" wird das Projekt heißen, das Caroline Richards und Elisabeth Nelhiebl mit Schülerinnen und Schülern aus Gymnasien in Hallein und Bad Hofgastein erarbeiten werden. "Es geht um Gewalt gegen sich selbst", erklärt Caroline Richards, Ausgangspunkt sei der Roman "A Long Way Down" von Nick Hornby: Vier Menschen auf einem Hochhaus, die in die Tiefe springen möchten. "Rund 45 Jugendliche werden an dem Projekt mitmachen", heißt es.

Für dieses Jugendprojekt gibt es 10.000 Euro vom Bund. Sonst hat sich finanziell nichts geändert im Kleinen Theater: Wie im Vorjahr gibt es auch 2010 70.000 Euro von der Stadt und 55.000 Euro vom Land. Und etwas Geld ist auch für weitere Instandsetzungsarbeiten (Künstlergarderobe) genehmigt.

Detailprogramm, Karten: www.kleinestheater.at

 

DrehPunktKultur - Die Salzburger Kulturzeitung im Internet ©2014