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Salto, Einrad und Jonglierball

REPORTAGE / CIRCUS TRAININGS CENTRUM / ERÖFFNUNG

04/05/18 Das rot-orange gestreifte Vorzelt erinnert an Zuckerstangen. Das grau-weiß gestreifte Hauptzelt des CircusTrainingsCentrums CTC in Gnigl birgt eine wunderbare Welt voll Akrobatik und Artistik, Tanz und Lebensfreude. Eröffnet wird heute Freitag (4.5.). DrehPunktKultur hat sich umgeschaut zwischen Trapez und Trampolin.

Paula L. Trautmann

Die Kinder sitzen auf den blauen Matten – voll freudiger Erwartung. Sie werden in Gruppen eingeteilt und schon stürmen alle los. Tücher in allen Farben des Regenbogens werden in die Luft geworfen und jongliert. Es wird auf blauen Bällen balanciert, an leichten Bändern empor geklettert und auf dem Trampolin gehüpft. Die Freude steht dem Nachwuchs förmlich ins Gesicht geschrieben. „Wir geben den Kindern Zeit, es gibt nicht viele Vorschriften und ist somit sehr viel freier“, erklärt Wolfgang Neumayer, Betreiber des Centrums, den Unterschied vom Circus zum Leistungssport, in dem er lange tätig war.

Nicht nur, dass die Kinder einen Raum zur Entfaltung bekommen, auch auf die Gesundheit der Heranwachsenden zu achten, sei besonders wichtig. So gibt es etwa eine gelenkschonende Trampolinbahn und eine weiche Turngrube, die höhenverstellbar ist. „Wir schließen so die Gefahr der Landung aus und ermöglichen eine bessere und schnellere Methodik“, erklärt Neumayer die Turngrube.

Bewusstheit und Toleranz wird allgemein groß geschrieben im TrainingsCentrum. Es gibt kein Alterslimit, auch Sechzigjährige können dort trainieren. Zudem ist alles barrierefrei gestaltet, sodass auch Menschen mit Behinderung Zugang zu Garderobe, Nassräumen und Hauptbereich haben. Neumayer bezeichnet die offene Gestaltung als „Investition in die Zukunft“.

Hinter dem Centrum stehen der Verein „Motorik-Tanz-Artistik (MOTA)“ und der Verein „Circusschulen in Österreich“. Evelyn Daxner-Ehgartner, Obfrau des Vereins Circusschulen, brachte das Netzwerk mit, während sich der Geschäftsführer des Vereins, Wilfried Haertl, um die Bauleitung kümmerte. Als Obmann des Betreibervereins „MOTA“ organisierte Neumayer die Planung und Einrichtung des achthundert Quadratmeter großen und zwölf Meter hohen Trainingsorts. Wolfgang Neumayer erklärt das große Ziel der beiden Vereine: „Wir wollen in absehbarer Zeit eine professionelle Circusschule etablieren, in der wir Circusartisten ausbilden können.“

Ob Tanz, Akrobatik, Pantomime, Artistik – alles ist möglich im CTC. „Die Vielseitigkeit hat mich am Circus fasziniert“, so Neumayer über seine Begeisterung. Im zeitgenössischen Circus stehe die Akrobatik im Vordergrund, so auch in Salzburg. Musterbeispiele für zeitgenössischen Zirkus – Nouveau Cirque – sind nun schon seit 18 Jahren die Aufführungen des Zirkusfestivals „Winterfest“ im Volksgarten.

Das Trainingscentrum gliedert sich in vier Bereiche, die flexibel gestaltet werden können. Es gibt den Tanzbereich, den allgemeinen Bereich mit Ringen, Trapez und Bändern, den Akrobatikbereich mit Trampolinen und eine Erweiterung des allgemeinen Bereiches. Trainiert werden die Mitglieder von freiberuflichen Trainern und im Sommerprogramm sollen auch internationale Ausbilder kommen.

Elegante Saltos, Einrad-Künste oder Jonglage sind zukünftig im Circuszelt in Salzburg Gnigl zu bestaunen. Bei der Eröffnung heute Freitag (4.5.) sind über hundert Personen aus Politik, Kunst und Kultur zu Besuch um das Trainingscentrum feierlich einzuweihen. Vizebürgermeister Bernhard Auinger und Landeshauptmann Wilfried Haslauer richten Grußworte an die Gäste und es gibt „circensische Überraschungen“. Betreiber Wolfgang Neumayer ist „heilfroh und dankbar“ über die Förderung von Stadt und Land, die den Ort voller Kunst und Freude unter anderem möglich gemacht hat.

Bilder: dpk-Trautmann
www.mota-sbg.at

 

 

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