Hain und Zug
MAHNMAL GEGEN KRIEG UND FASCHISMUS
07/07/20 Es ist ein Mahnmal und kein Radunterstand. Das müsste man beim Antifa-Mahnmal am Bahnhofsvorplatz beinah dazuschreiben. Sein Zustand ist – schlicht und einfach – beschämend. Nun soll die begehbare Erinnerung an die Befreiung Österreichs von Krieg und Faschismus aufgewertet werden.
Von Heidemarie Klabacher
Es hat Jahrzehnte gedauert, bis sich die Stadt Salzburg auf das „Mahnmal für die Opfer des
Faschismus“ verständigt hat: Seit dem Jahr 2002 befindet sich am Bahnhofsvorplatz das
antifaschistische Mahnmal des Künstlers Heimo Zobernig. Der Künstler entschied sich für die architektonische Form einer „Hütte“ aus Beton, bestehend aus Boden- und Deckenplatte., die von drei Pfeilern getragen wird. Auf der Unterseite der Dachplatte ist ein Erinnerungstext für die Opfer
eingraviert.
Dazu kamen 2015 elf Stolpersteine und ein Erklärungsstein. Die Stolpersteine erinnern an Opfer des NS-Terrors aus mehreren europäischen Ländern, die Zwangsarbeit für die Deutsche Reichsbahn zu leisten hatten und in Salzburg zu Tode gekommen waren.
Die Arbeiten sollen zügig passieren, bis Ende Juli soll die Revitalisierung des Hains und die Aufwertung des gesamten Bereichs rund um das Mahnmal abgeschlossen sein. Auch die Beleuchtung soll verbessert werden.
Die Neugestaltung ist dem unverdrossenen ceterum censeo der Bürgerliste/DIE GRÜNEN geschuldet: „Es ist ein wichtiges Signal, dass die Stadt Salzburg 75 Jahre nach Befreiung den Bereich rund um das Antifa-Mahnmal am Bahnhofsvorplatz aufwertet und attraktiver gestaltet“, so
Klubobfrau Ingeborg Haller.
Die Neugestaltung allein sei nicht genug, so Haller Ziel müsse sein, einen „demokratischen Treffpunkt“ zu schaffen: „Der Bereich rund um das Antifaschismusmahnmal sollte auch als Ort für Veranstaltungen mitgedacht werden.“